Urlauber empört

Kroatien-Hotel kann Preis nach der Buchung erhöhen

Viele buchen bereits jetzt ihren Sommerurlaub. Ein Kroatien-Reisender warnt nun allerdings, unbedingt das Kleingedruckte zu lesen.

Heute Life
Kroatien-Hotel kann Preis nach der Buchung erhöhen
Wer das Kleingedruckte nicht liest, dem kann der Urlaub teurer zu stehen kommen als geplant.
"Heute"-Montage: iStock, Screenshot

Wer einen Vertrag abschließt, sollte bekanntlich auch immer das Kleingedruckte lesen. Das gilt auch für Hotelreservierungen, wie jetzt Martin D. gegenüber "Heute" warnt. Der Salzburger wollte für Anfang September einen Familienurlaub an der kroatischen Küste buchen – zum stornierbaren Standardpreis.

Dafür ins Auge gefasst hatte er ein Hotel eines der führenden österreichischen Tourismusunternehmen in Kroatien. Doch beim Kleingedruckten musste er dann zweimal hinsehen: "Es wird angeführt, dass der Anbieter sich das Recht vorbehält, den Preis des bereits abgeschlossenen Reservierungsvertrages zu ändern, wenn sich eine Änderung des kumulierten Index der monatlichen Inflationsrate von mehr als 110 im Vergleich zum September 2022 ergibt, berechnet nach EUROSTAT", so D. entsetzt.

Zum Vorschein kommt diese Klausel allerdings erst, durch das Anklicken eines kleinen, blassgrauen Rufzeichens neben der Rate. "Ich bin überzeugt, dass viele das berühmte Kleingedruckte beim Buchungsvorgang nicht entdecken werden."

Zulässiges Vorgehen

Die Preisanpassung könne laut den Geschäftsbedingungen bis zu einem Monat vor dem Anreisedatum erfolgen, der Gast werde darüber auf angemessene Weise informiert. Eine Preisgestaltung, die nach kroatischem Recht tatsächlich zulässig ist und auch vonseiten des Unternehmens gegenüber dem Österreicher bestätigt wurde.

Man hoffe allerdings, "dass die Klausel nicht aktiviert wird", heißt es in dem Antwortschreiben. Die Wahrscheinlichkeit ist in den Augen von D. jedoch sehr hoch.

Der Croatia Consumer Price Index (CPI) in den vergangenen Monaten.
Der Croatia Consumer Price Index (CPI) in den vergangenen Monaten.
Screenshot

Stornierbar, aber Urlaub fällt ins Wasser

Immerhin kann der Gast den neuen Preis innerhalb von 8 Tagen ablehnen, wobei allerdings der Vertrag als gekündigt gilt und der bereits bezahlte Betrag erstattet wird. "Hier muss also der Gast fristgerecht aktiv ablehnen. Da man bei der gewählten Variante "Standardpreis" dieses Hotel kostenlos bis 4 Tage vor der Anreise (14:00 Uhr MEZ) stornieren kann, sollte dies allerdings kein Problem sein", merkt der Wiener Rechtsanwalt Dr. Eric Heinke auf "Heute"-Anfrage an.

Allerdings fällt dann der langersehnte Urlaub ins Wasser. Ein Risiko, das Martin D. nicht eingehen möchte und sich deshalb für eine andere Hotelkette ohne derartige Klausel entschieden hat.

red
Akt.
Mehr zum Thema
An der Unterhaltung teilnehmen