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Kroaten beleidigen Slowenen mit Weihnachtsschoko

Heute Redaktion
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Bild: Oliver Boehmer / Fotolia / heute.at-Montage

Nicht nur Liebe geht durch den Magen: Seit Jahren köchelt zwischen Kroatien und Slowenien ein Streit wegen der Grenze zwischen den Ländern. Just zu Weihnachten erzürnt die kroatische Botschaft die Nachbarn: Als Weihnachtsgruß wurde eine Bonboniere ausgeschickt, auf der eine Landkarte mit der "falschen" Grenzziehung aufgedruckt war. Die Empfänger: hochrangige Politiker und Diplomaten.

Nicht nur Liebe geht durch den Magen: Seit Jahren köchelt zwischen Kroatien und Slowenien ein Streit wegen der Grenze zwischen den Ländern. Just zu Weihnachten erzürnt die kroatische Botschaft die Nachbarn: Als Weihnachtsgruß wurde eine Bonboniere ausgeschickt, auf der eine Landkarte mit der "falschen" Grenzziehung aufgedruckt war. Die Empfänger: hochrangige Politiker und Diplomaten. 

Den slowenischen Granden dürften die Schokostückerln im Hals stecken geblieben sein, als sie die Verpackung bemerkten. Sloweniens einziger Zugang zur Adria liegt bei Piran. Genau um diese, nur wenige Kilometer lange Küstenlinie wird seit Jahren gestritten. Die Pralinen, die laut kroatischer Botschaft als nette Geste zu Weihnachten gemeint waren, entpuppten sich als diplomatische Watsche ins Gesicht der Slowenen, wie mehrere slowenische Medien berichten. 

Retourkutsche an Kroaten kommt ebenfalls mit der Post

Die Slowenen wollen den Streit nicht eskalieren lassen. Deshalb werden auch keine politischen Schritte unternommen. Die Empfänger der Schokolade werden diese aber trotzdem nicht essen. Stattdessen gehen die Bonboniere-Schachteln an den Absender zurück. Auch die Slowenen wissen, wie man mit Verpackungen beleidigt. Die Schoko-Schachteln sollen in Sackerln verpackt werden, auf denen "I feel Slovenia" aufgedruckt ist. Statt einer Grußkarte soll im Sackerl neben der Schoko auch eine Kopie des Schiedsabkommens aus dem Jahr 2009 liegen. Der Grenzstreit hätte von einem Schiedsgericht beendet werden sollen. Doch 2015 stiegen die Kroaten aus. 

Präsidentin verschenkte Serben-Schoko bei Gedenken an serbisches Bombardement

Die Kroaten sollten von Süßem als Geschenk vielleicht lieber auf Blumen umsteigen, denn mit Schoko hatten sie schon mehrmals Pech. Auch bei den eigenen Bürgern ging ein Schoko-Geschenk nach hinten los, wie der "Standard" schreibt. Am Gedenktag für die Verteidiger von Dubrovnik wird an die schwerste Bombardierung der Stadt durch Serbische Truppen erinnert. Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic ließ Schoko an die Kinder austeilen. Als die Eltern entdeckten, dass auch der serbische Schokoriegel "Schokolinda" darunter war, war die Empörung groß.