Wien

Krisenintervention – Anfragen stiegen um 20 Prozent

Seit 45 Jahren helfen die Mitarbeiter des Kriseninterventionszentrums bei Überlastung, Traumata oder drohender Gewalt – sie sind gefragter denn je.

Heute Redaktion
Die telefonischen Anfragen beim Wiener Kriseninterventionszentrum haben seit Beginn der Corona-Pandemie um 30 Prozent zugenommen.
Die telefonischen Anfragen beim Wiener Kriseninterventionszentrum haben seit Beginn der Corona-Pandemie um 30 Prozent zugenommen.
Bild: iStock

Beziehungskonflikte, Todesfälle, Krankheit, Verzweiflung, Angst und Panik: Die Liste der Bereiche, in denen das Kriseninterventionszentrum Wien am Alsergrund unterstützt ist lang. Beraten wird telefonisch, per Mail oder vor Ort, das Angebot ist kostenlos und Wartezeit gibt es keine. Das Team besteht aus Ärzten, Therapeuten und Sozialarbeitern.

11.000 Menschen suchten telefonisch Hilfe

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Nachfrage stark gestiegen. Vor allem junge Menschen leiden vermehrt an psychischen Belastungen und Gefährdungen nehmen zu. 4.500 Menschen kamen in den vergangenen Jahren in das Zentrum, berichtet der "ORF". Das ist ein Plus von 20 Prozent. Bei den Anrufen stiegen die Zahlen sogar um 30 Prozent, über 11.000 Menschen suchten telefonisch Hilfe. 

Depression, Ängste und Aggressivität

Ein Viertel der Klienten klagte im Vorjahr über depressive Symptome, aber auch Ängste machen den Klienten zu schaffen. Mit 40 Prozent treten diese Symptome um knapp zehn Prozent häufiger auf als in den Vorkrisenjahren. 14 Prozent der Anrufer leiden an Problemen mit Impulsivität, also mangelhafter Kontrolle über die eigenen Handlungen, 6 Prozent an überhöhter Aggressivität. Bei 28 Prozent bestand eine unmittelbare oder mittelbare Suizidgefahr.

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