Zivile Luftfahrt
Kriegstaktik: Auch AUA von GPS-Störsignalen betroffen
In der Luftfahrt hat das Problem mit den Kriegen rasant zugenommen. Auch bei Österreichs größte Fluggesellschaft ist "GPS-Spoofing" ein Thema.
Es ist ein wachsendes Risiko für den Flugverkehr: Piloten kämpfen zunehmend mit GPS-Spoofing. Dabei werden die bordeigenen Navigationssysteme von gefälschten GPS-Signalen gestört.
Angesichts des Ukraine-Krieges und dem Nahost-Konflikt sind die Routen im Nahen Osten und nach Nordeuropa besonders betroffen. Teils kam es zu einem vollständigen Verlust der Navigationsfähigkeit, sodass die Besatzung gezwungen war, sich auf mündliche Anweisungen von Fluglotsen zu verlassen. Das berichtet "Ops Group", eine Organisation für Piloten und Flugdienstleiter. Treffen kann es Flugzeuge aller Größen.
Immer wieder Störungen bei AUA
Vereinzelt kommt es offenbar zu wirklich gefährlichen Situationen: So berichtete der Pilot eines Geschäftsreiseflugzeugs nach Dubai, dass die Maschine wegen des Ausfalls seines Navigationssystems ohne Berechtigung beinahe in den iranischen Luftraum eingedrungen wäre. "Das könnte zu echten internationalen Zwischenfällen führen", sagte Todd Humphreys, Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der University of Texas zu "Foreign Policy" (FP).
Auch die Austrian Airlines sind im Nahen Osten bzw. in Ost-Europa betroffen, wie auf "Heute"-Anfrage bestätigt wurde. "Das Auftreten ist seit Beginn der Konflikte konstant", so eine Sprecherin. Es komme zu GPS-Spamming, wobei das Signal gestört wird, und vor allem zu GPS-Spoofing.
Vorkehrungen sollen schützen
Die AUA habe ein "sehr konkretes Verfahren, wie damit umgegangen wird". Die Piloten und Pilotinnen seien geschult und erhalten regelmäßig zeitnahe Informationen über betroffene Regionen und das Auftreten sowie die Auswirkungen von GPS-Störungen.
In Kriegsgebieten und an sensiblen militärischen Standorten ist das Stören von GPS-Signalen ein verbreitetes Phänomen. Nach Ansicht von Experten ist das Risiko, dass es wegen GPS-Spoofing zu Flugzeugabstürzen kommt, derzeit relativ gering.