Nahost-Konflikt

Kriegskabinett soll Plan zu Waffenruhe zugestimmt haben

Das israelische Kriegskabinett soll einem Vorschlag für ein Abkommen zugestimmt haben, mit dem Dutzende Geiseln sowie Häftlinge freigelassen würden.

Kriegskabinett soll Plan zu Waffenruhe zugestimmt haben
Das Abkommen sieht die Freilassung von in Israel inhaftierten Palästinensern vor, im Gegenzug sollen Dutzende israelische Geiseln freikommen.
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Bei Verhandlungen über eine wochenlange Feuerpause zwischen Israel und der Hamas hat es israelischen Medienberichten zufolge Fortschritte gegeben. Das israelische Kriegskabinett befasste sich bei einem Treffen am Samstagabend mit dem Vorschlag für ein Abkommen, das die Freilassung Dutzender Geiseln im Gazastreifen und von Palästinensern aus israelischer Haft vorsehen soll.

Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, das Kriegskabinett habe der Vereinbarung zugestimmt. Israel werde eine Delegation nach Katar schicken, um an weiteren Gesprächen teilzunehmen. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kommentierte das zunächst nicht.

Hamas nicht an Verhandlungen beteiligt

Der Vorschlag geht auf die USA, Ägypten und Katar zurück. Die militant-islamistische Hamas hat mitgeteilt, sie sei daran nicht beteiligt gewesen. Der angebliche Inhalt der Vereinbarung erfüllt aber größtenteils Forderungen der Hamas, die diese für eine erste Phase einer Feuerpause gestellt hat.

So soll die Waffenruhe aussehen

Aus ägyptischen Regierungskreisen verlautete am Samstag, der Entwurf für das Waffenruheabkommen beinhalte die Freilassung von bis zu 40 Frauen und älteren Geiseln. Im Gegenzug sollten bis zu 300 palästinensische Gefangene freigelassen werden, darunter mehrheitlich Frauen, Minderjährige und ältere Menschen.

Im Rahmen der geplanten sechswöchigen Pause bei den Kämpfen würden Hunderte Lastwagen für tägliche Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelassen, sagte ein Regierungsvertreter. Beide Seiten hätten zugestimmt, während der Waffenruhe weiter über zusätzliche Freilassungen und einen dauerhaften Waffenstillstand zu verhandeln.

Die Hamas hat für die Freilassung aller Geiseln in ihrer Gewalt die Bedingung genannt, dass Israel seine Offensive im Gazastreifen einstelle und seine Soldaten von dort zurückziehe. Netanyahu lehnt diese Forderungen ab.

Israel hatte die Offensive nach dem Terrorangriff der Hamas auf den Süden des Landes am 7. Oktober begonnen. Bei dem Angriff wurden rund 250 Menschen als Geiseln genommen. Rund 130 befinden sich noch in Gefangenschaft. Ein Viertel davon ist vermutlich tot. Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Darstellung des Gesundheitsministeriums im von der Hamas regierten Gazastreifen mehr als 29.600 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden.

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    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    Das israelische Militär fliegt nun fast täglich Vergeltungsschläge auf den Gazastreifen.
    REUTERS

    Netanyahu wegen Geiseln zunehmend unter Druck

    Netanyahu ist unter heftigen Druck geraten, ein Abkommen für die Freilassung der Geiseln zu erzielen. Die Polizei setzte am Samstagabend einen Wasserwerfer gegen Demonstranten in Tel Aviv ein, die gegen die Regierung protestierten. 18 Personen wurden festgenommen. Auch in Jerusalem wurde protestiert.

    Angehörige der Geiseln haben die Verhandlungen für eine Waffenruhe mit Hoffnung und innerer Unruhe beobachtet. "Es fühlt sich an wie Schindlers Liste", sagte die Mutter der 21-jährigen Geisel Omer, Shelly Schem Tov, dem israelischen Militärradio. "Wird er auf der Liste stehen oder nicht?"

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      Bundesheer / OTS

      Auf den Punkt gebracht

      • Das israelische Kriegskabinett hat einem Vorschlag für ein Abkommen zugestimmt, das die Freilassung von Dutzenden Geiseln und Häftlingen im Gazastreifen vorsehen würde, was Fortschritte in den Verhandlungen über eine wochenlange Feuerpause mit der Hamas bedeutet
      • Der Vorschlag beinhaltet die Freilassung von bis zu 40 Frauen und älteren Geiseln im Austausch gegen bis zu 300 palästinensische Gefangene sowie die Möglichkeit, über weitere Freilassungen während der geplanten Waffenruhe zu verhandeln
      red, 20 Minuten
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