Er hat eine lange Krankenakte

Kreuzweg abgesagt: Sorge um angeschlagenen Papst

Nur wenige Minuten vor dem traditionellen Karfreitags-Kreuzweg sagte der Papst seine Teilnahme ab. Die Sorge um seine Gesundheit ist groß.

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Kreuzweg abgesagt: Sorge um angeschlagenen Papst
Die Gesundheit von Papst Franziskus ist angeschlagen.
FILIPPO MONTEFORTE / AFP / picturedesk.com

Sorge um Papst Franziskus angesichts seiner seit Monaten angeschlagenen Gesundheit: Überraschend und sehr kurzfristig hat das Oberhaupt der katholischen Kirche am Karfreitag seine Teilnahme am traditionellen Kreuzweg in Rom abgesagt. Nur wenige Minuten vor Beginn der "Via Crucis" am Kolosseum teilte der Heilige Stuhl mit, der 87-Jährige werde die stimmungsvolle Prozession von seinem Wohnsitz im Vatikan aus verfolgen, um seine Gesundheit zu schonen.

Die Entscheidung dürfte sehr spontan gefallen sein, denn ein weißer Sessel für den Papst stand auf einer Anhöhe gegenüber dem antiken Amphitheater schon bereit – und dahinter hochrangige Kirchenvertreter sowie der Bürgermeister Roms. Erst kurz nach der Absage wurde der Sessel weggetragen.

Lange Krankheitsgeschichte

Franziskus kämpft mit gesundheitlichen Problemen: So leidet er seit Monaten unter den Folgen einer hartnäckigen Atemwegsinfektion. Langes Sprechen fällt ihm erkennbar schwer. Bei öffentlichen Auftritten mussten oft seine Mitarbeiter die vorbereiteten Texte vortragen.

Im vergangenen Jahr – kurz vor Ostern – plagte ihn schon eine Bronchitis, wegen der er für einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste. Wenige Monate später musste Franziskus am offenen Bauch operiert werden.

Am Sonntag soll der Papst an der traditionellen Ostermesse seinen Segen "Urbi et Orbi" sprechen.
Am Sonntag soll der Papst an der traditionellen Ostermesse seinen Segen "Urbi et Orbi" sprechen.
Spaziani,Stefano / Action Press / picturedesk.com

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Papst nach der überstandenen Bronchitis kurzfristig auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum im Freien verzichten müssen. Es war damals das erste Mal seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013, dass ein Kreuzweg ohne Franziskus stattfand. Bei seinen Vorgängern geschah dies nur 2005. Der schwer erkrankte Johannes Paul II. verfolgte die Prozession vom Vatikan aus – wenig später starb er.

Straffes Osterprogramm

Zur Osterzeit hat der Papst traditionell ein straffes Feiertagsprogramm zu absolvieren. Zunächst steht die Osternachtliturgie an diesem Samstagabend um 19.30 Uhr im Petersdom an. Es handelt sich dabei um einen der wichtigsten Gottesdienste des Kirchenjahres, er geht über mehrere Stunden.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete mittags, die Teilnahme des Papstes an der Osternacht soll aktuell nicht gefährdet sein. Der Heilige Stuhl äußerte sich zunächst nicht offiziell dazu, ob Franziskus wie geplant teilnehmen wird.

Feierlicher Höhepunkt ist die große Ostermesse auf dem Petersplatz am Sonntag. Danach verkündet der Papst die Osterbotschaft und spendet den traditionellen Segen "Urbi et Orbi", also der Stadt und dem Erdkreis.

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