Tabubruch?

Kreml rechnet mit US-Erlaubnis für Raketenschläge

Werden Washington und London der Ukraine tiefe Schläge gegen russisches Gebiet erlauben? Nach Ansicht Moskaus ist die Entscheidung längst gefallen.

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Kreml rechnet mit US-Erlaubnis für Raketenschläge
Russland rechnet damit, dass die Ukraine am Mittwoch die Erlaubnis erhält, mit Langstrecken-Waffen russisches Gebiet anzugreifen. (Symbolbild)
Mindaugas Kulbis / AP / picturedesk.com

Der Kreml geht davon aus, dass der Ukraine der Einsatz weitreichender Waffen aus den USA und Großbritannien gegen russisches Gebiet erlaubt wird. "Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge angesichts von Medienberichten über Diskussionen zu diesem Thema zwischen den USA, Großbritannien und der Ukraine. Zugleich besuchen aktuell die Außenminister der beiden Länder die ukrainische Hauptstadt Kiew und führen dort Gespräche. Eine entsprechende Erlaubnis für die Ukraine, mit solchen Waffen russisches Territorium angreifen zu dürfen, wäre ein Tabubruch.

Peskow fügte hinzu, derzeit werde in den Medien Stimmung für den angeblich bereits gefallenen Entschluss gemacht. Nach Darstellung Peskows verstrickt sich der Westen so immer tiefer in den Konflikt. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an.

Monatelanges Drängen aus Kiew

Kiew dringt seit Monaten auf die Erlaubnis, insbesondere russische Militärflugplätze im Landesinneren Russlands mit US-amerikanischen und britischen Raketen angreifen zu können. Von dort startet die russische Luftwaffe regelmäßig verheerende Angriffe auf das Nachbarland. Für ukrainische Waffen – abgesehen von Drohnen – sind die Flugplätze nicht erreichbar. Moskau hat vor solch einer Erlaubnis gewarnt.

Angesichts der nun von Moskau erwarteten Freigabe der Waffen stellte sich die russische Führung einmal mehr als Opfer und den von ihr befohlenen Angriffskrieg als Selbstverteidigung dar. "Jede solcher Entscheidungen, die vom kollektiven Westen getroffen und dann von der Ukraine umgesetzt wird, ist ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit und Alternativlosigkeit der militärischen Spezialoperation", sagte Peskow.

Gleichzeitig wies der Kreml Berichte zurück, wonach Russland selbst Raketen aus dem Iran für seinen Krieg bezogen habe. Diese seien haltlos. Moskaus Waffenarsenal sei ausreichend für die Weiterführung des Krieges, behauptete Peskow.

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    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Kreml erwartet, dass die Ukraine bald weitreichende Waffen aus den USA und Großbritannien gegen russisches Gebiet einsetzen darf
    • Kremlsprecher Dmitri Peskow sieht in Medienberichten Hinweise auf entsprechende Entscheidungen und kritisiert die zunehmende Verstrickung des Westens in den Konflikt
    • Kiew fordert seit Monaten, russische Militärflugplätze im Landesinneren angreifen zu dürfen
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