Wien

Kreis erweitert Auch diese Personen erhalten Klimabonus

Ein Problem bei den Meldedaten war der Grund für die Verzögerung. "Rasche Hilfe sieht anders aus", kritisiert Caritas Wien-Chef Klaus Schwertner.

Wien Heute
Erfolg nach einem Jahr: Nun wird der Klimabonus auch an obdachlose Menschen ausbezahlt.
Erfolg nach einem Jahr: Nun wird der Klimabonus auch an obdachlose Menschen ausbezahlt.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Seit einem Jahr wird heiß debattiert, die Auszahlung des Klimabonus sorgt für Aufregung. Wer bekommt ihn, wer nicht? Wer früher, wer später? Bislang schauten etwa Obdachlose durch die Finger – wir berichteten. Ein Betroffener sprach mit "Heute", er wurde monatelang hingehalten."Wir sind wieder einmal die letzten", klagte er im Oktober 2022.

Caritas-Chef: "Die Freude ist groß!"

Nach all der Diskussion, Kritik und zahlreichen Ankündigungen steht nun fest: Auch obdachlose und wohnungslose Menschen erhalten den Klimabonus 2022. "Die Freude bei den Betroffenen als auch beim Team der Caritas ist groß. Ein Jahr hat es letztlich gedauert, aber jetzt ist es soweit", ist Caritasdirektor Klaus Schwertner erleichtert. Vor wenigen Tagen trafen die ersten Benachrichtigungen mit der Post in der Gruft und im P7, der Caritas Erstanlaufstelle für obdachlose und wohnungslose Menschen beim Wiener Hauptbahnhof, ein. Kurz: Die Auszahlung kommt in die Gänge. 

Hauptwohnsitz in Österreich

Im P7 ist die Geldanweisung für den Klimabonus bereits für über 200 Menschen ohne Dach über dem Kopf eingelangt, die dort ihre Postadresse mit Hauptwohnsitz-Bestätigung angemeldet haben und die Anforderungen erfüllen. Die Kriterien des Klimaministeriums sehen vor, dass ein Hauptwohnsitz von mindestens sechs Monaten in Österreich im Anspruchsjahr und die österreichische Staatsbürgerschaft oder ein rechtmäßiger Aufenthaltsstatus Voraussetzung sind.

Caritas-Direktor Klaus Schwertner ist erleichtert.
Caritas-Direktor Klaus Schwertner ist erleichtert.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

"Die Ärmsten sind am schlimmsten von der Klimakrise betroffen"

Ein kleines Detail bei der Abfrage der Meldedaten soll bislang der Grund für die Verzögerung gewesen sein. Zwar sei das Ministerium von Anfang an um Lösung bemüht gewesen, aber die bürokratischen Mühlen würden langsam malen, heißt es von der Caritas. "Rasche und unbürokratische Hilfe sieht jedenfalls anders aus", kritisiert Schwertner und appelliert an die Bundesregierung: "Es sind immer die Ärmsten einer Gesellschaft, die als erste und am schlimmsten von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Die sozialen und ökologischen Fragen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern müssen viel stärker gemeinsam bearbeitet und gelöst werden."

Großer Andrang in Klimaoasen

Vor allem im Sommer werde abermals klar, wie sehr Obdachlose unter den enormen Hitzeperioden leiden, betont der Caritas Wien-Chef. Der Andrang in den 22 Klimaoasen sei enorm. Dort fanden diesen Sommer obdachlose Menschen und Menschen, die etwa in schlecht isolierten Wohnungen leben, nicht nur Zuflucht in schattigen Pfarrgärten und -höfen, sondern auch Betreuung durch freiwillige Helfer, die Gäste mit kühlen Getränken und Kleinigkeiten zu essen versorgten.

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