Szene

Krassnitzer: "Ich hab noch immer kein Leben gerettet!"

Heute Redaktion
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Harald Krassnitzer hat seine Mitte gefunden. Nach 39 Mordfällen und 17 Jahren am ORF-"Tatort" bringen ihn Tiefschläge nicht mehr in Wallung - und Höhenflüge schon gar nicht. Wir trafen den altersmilden Eisner beim Jubiläumsdreh im "Polizeipräsidium".

bringen ihn Tiefschläge nicht mehr in Wallung – und Höhenflüge schon gar nicht. Wir trafen den altersmilden Eisner beim Jubiläumsdreh im "Polizeipräsidium".

"Heute": Wo liegt die augenscheinlichste Entwicklung im Charakter des Moritz Eisner?

Krassnitzer: Er ist im Laufe der Jahre weicher geworden, berührter. Das liegt auch an einer gewissen Alterssentimentalität.

"Heute": Welche Rolle spielt seine Kollegin Bibi dabei?

Krassnitzer: Eine große, denn mit ihr hat der "Lonesome Wolf" einen Resonanzkörper. Die zwei reflektieren, reden, reiben sich. Daraus ergibt sich der Klassiker: zwei gegen den Rest der Welt!

"Heute": "Wehrlos", so der Titel. Kennen Sie dieses Gefühl?

Krassnitzer: Das ist ein wesentlicher Teil des Berufs. Jeder darf mich immer und überall bewerten, dem bin ich ausgeliefert.

"Heute": Welcher "Tatort"-Moment hat sich Ihnen eingebrannt?

Krassnitzer: Es gab viele Highlights, aber auch etliche Momente des Stolperns. Mittlerweile erschrecken mich diese Ausschläge nach oben und unten aber nicht mehr. Ich nehme das alles nicht allzu ernst, um mich herum gibt’s viel Bedeutenderes. Ich hab’ noch immer kein Leben gerettet. Auch kein Kind gezeugt, nur eines erzogen. Ich habe kein Haus gebaut, nur eines gekauft. Aber: Ich habe zwei Bäume gepflanzt.