Oberösterreich

Krankem die Wohnung gekündigt, weil er zu laut war

Einem Mann, der eine psychische Erkrankung hat und deshalb sehr laut war, wurde der Mietvertrag gekündigt.

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Hauptsache, die Traumwohnung ist gefunden - was dann im Mietvertrag steht, scheint vielen egal zu sein.
Hauptsache, die Traumwohnung ist gefunden - was dann im Mietvertrag steht, scheint vielen egal zu sein.
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Weil er über längere Zeit seine Medikamente nicht genommen hatte, verschlechterte sich der Zustand eines psychisch kranken Mannes in Linz im Vorjahr massiv. Die Folge: Die Nachbarn wurden durch den Lärm in der Wohnung des Mannes massiv gestört. Sie wandten sich an die Hausverwaltung.

Am Ende stand die gerichtliche Kündigung des Mietverhältnisses. Ein Schock für den kranken Mann. Er wandte sich an die Mietervereinigung Oberösterreich und die half. "Wir haben die Kündigung am Gericht beeinsprucht", erklärt Nicole Hager-Wildenrotter, die Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung.

Mann nahm Medikamente wieder

Danach galt es aber einmal, den Mann zu überzeugen, dass er seine Medikamente wieder nimmt. "Denn eine Erkrankung, für die er ja nichts kann, schützt nicht vor einer Kündigung. In diesem Fall mussten wir den Beweis antreten, dass sich der Mieter einer Behandlung unterzieht", so Hager-Wildenrotter im Gespräch mit "Heute"

Und der Mann ließ sich auch wirklich behandeln, nahm seine Medikamente wieder. "Das konnten wir vor Gericht darlegen. Deshalb wird nun das Verfahren drei Monaten ausgesetzt", erklärt die Mietrechtsexpertin. Passiert in diesem Zeitraum nichts mehr, so bleibt dem Mann sein unbefristeter Mietvertrag erhalten.

Kein Einzelfall übrigens, wie Hager-Wildenrotter bestätigt. "Solche Fälle haben wir immer wieder. Es ist natürlich auch für die Nachbarn schwierig. Oft wissen sie nichts von der Erkrankung ihrer Nachbarn, haben dann Angst und der Lärm stört natürlich auch", so Hager-Wildenrotter.

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