Wien

Kosten-Chaos KH Nord – jetzt rechnet Hacker damit ab 

Unsummen sind in den Bau geflossen. Am Montag präsentiert die Stadt Wien nun die Endabrechnung zur Klinik Floridsdorf, dem früheren KH Nord.

Roman Palman
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Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Explodierende Kosten wurden lange Zeit zum Stigma der Krankenhausbaustelle im Norden Wiens. Dagegen half auch der "Schutzring" eines Energetikers nichts, denn dieser stellte selbst 95.000 Euro für die Beseitigung von "Störfeldern" in Rechnung. Dem Auffliegen des Skandals folgte eine Untersuchungskommission, vor der der "Bewusstseinsforscher" bestimmt erklärte: "Haben es geschafft, noch Schlimmeres zu verhindern".

Mittlerweile hat sich der Baustaub gelegt, seit 2019 ist das Spital in Betrieb. Das KH Nord ist allerdings nicht mehr, sondern heißt jetzt Klinik Floridsdorf. Zeit für Peter Hacker, Bilanz zu ziehen: "Ein politisch sehr heiß umfehdetes Projekt findet nun seinen Abschluss", so der Wiener Gesundheitsstadtrat bei einer Pressekonferenz am Montag.

Spital am Ende billiger, als befürchtet

Das Spital sei bei seinem Amtsantritt 2018 noch im Bau und die negativ-Stimmung am Höhepunkt gewesen, erinnert sich der SPÖ-Politiker. Durch die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft, habe man dann versucht, die Kostenexplosion einzudämmen. 1,41 Milliarden Euro an Gesamtkosten sei damals vom Rechnungshof prognostiziert worden, das sei auch für die Stadt Wien eine Summe gewesen, die nur schwer zu schlucken war.

Per Vorgabe wurde dann ein engeres Kostenkorsett vorgegeben: Ich freue mich wirklich sehr und bin sehr stolz auf die Mannschaft, die im Wiener Gesundheitsverbund arbeitet." Diesen sei es gelungen, "in akribischer Kleinarbeit alle Vorgaben überzuerfüllen".

Herwig Wetzlinger, der stellvertretender Generaldirektor des Wiener Gesundheitsverbundes
Herwig Wetzlinger, der stellvertretender Generaldirektor des Wiener Gesundheitsverbundes
Screenshot ORF

Energiering wurde voll bezahlt

Die Mehrkosten seien nur zum teil berechtigt gewesen, muss Herwig Wetzlinger, der stellvertretender Generaldirektor des Wiener Gesundheitsverbundes, im Anschluss zugeben. Durch das strenge Projektmanagment sei es dann gelungen, "nahe 400 Millionen Euro an Mehrkostenforderungen" abzuwehren. Auch die 800.000 Euro für einen völlig überteuerten Bauzaun habe man nicht bezahlt. Die Kosten für den Energiering jedoch habe man nicht refundiert bekommen.

Am Ende des Tages zeigte der Druck durch die Stadt Wirkung. Es sei gelungen, die Gesamtkosten des gesamten Spitalsbaus auf 1,262 Milliarden Euro zu drücken. Nur mit drei Lieferanten habe man bisher keine einvernehmliche Lösung finden können, hier wird noch vor Gericht verhandelt. Der Streitwert sei mit rund 3,5 Millionen Euro vergleichsweise aber gering. 

Man lernte dazu

Hackers Fazit: Wenn man ein Gebäude errichtet, dann muss man als Bauherr den Fortschritt genaustens begleiten. Das sei das "absolut zentrale Learning" aus dieser Geschichte. Die Kontrolle im Nachhinein habe von Anfang an gut funktioniert, die davor erwiesenermaßen nicht. Das werde nie wieder passieren, verspricht der Gesundheitsstadtrat zum Abschluss.

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