In Schweden ist laut Medienberichten der Exil-Iraker Salwan Momika erschossen worden, der in der Vergangenheit mehrfach öffentlich Koran-Ausgaben verbrannt hatte. Eigentlich hätte Momika am Donnerstag vor Gericht erscheinen sollen, der Termin sei aber verschoben worden, "weil Salwan Momika tot ist", zitierten die Medien Gerichtsangaben.
Die Polizei gab an, am Mittwochabend sei ein Mann im Stockholmer Vorort "Södertalje" erschossen worden.
Die Exekution soll live in den sozialen Medien übertragen worden sein und ein Clip, der angeblich den Tathergang zeigt, ist im Umlauf, wie schwedische Medien berichten.
Momika und ein weiterer christlicher Exil-Iraker, Salwan Najem, waren im vergangenen August wegen "Agitation gegen eine ethnische Gruppe" in vier Fällen im Sommer 2023 angeklagt worden. Mit ihren Aktionen hatten sie gewaltsame Proteste in mehreren muslimisch geprägten Ländern ausgelöst. Im Irak griffen Demonstranten zweimal die schwedische Botschaft in Bagdad an. Etliche muslimisch geprägte Länder bestellten die Botschafter Schwedens ein.
Der 37-Jährige beantragte 2018 in Schweden Asyl und bekam eine Aufenthaltsbewilligung. Laut France24 kommt der Christ aus dem Nordosten des Iraks, wo er 2014 eine Partei mit Miliz gegründet haben soll, um den IS zu bekämpfen. Wegen eines Machtkampfs mit dem Anführer einer anderen christlichen Miliz habe Momika den Irak verlassen.
Die schwedischen Einwanderungsbehörden wollten Momika im Jahr 2023 sogar abschieben, weil er in seinem Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung falsche Angaben gemacht haben soll. Die Abschiebung wurde jedoch nicht durchgeführt, da Momika im Irak Folter und unmenschliche Behandlung drohten.