Wien
Kopfwäsche für Parksheriffs, die selbst falsch parkten
Wasser predigen, Wein trinken: Wiener Parksheriffs parkten ihr Dienstauto so, wie die Autofahrer, die sie abstraften. Jetzt gab’s was auf den Deckel.
In der Arnoldgasse (Floridsdorf) wird seit kurzem die Einhaltung der Mindestfahrbahnbreite von 5,20 Meter streng geahndet. Seither hagelt es Anzeigen für "Parksünder". Denn seit Einführung des Parkpickerls in Floridsdorf wird auch diese Sackgasse regelmäßig bestreift – "Heute" berichtete.
Ärger bei gestraften Anrainern
Bei der bisher letzten Aktion scharf am vergangenen Samstag reisten zwei Parksheriffs zu Kontrollzwecken mit dem Dienstauto an. Am Ort des Parkverbrechens angekommen, stellten sie ihr Dienstfahrzeug ebenfalls in – der laut Straßenverkehrsordnung – zu schmalen Gasse ab. Sehr zum Ärger vieler Anrainer, die bis vor kurzem hier unbehelligt ihre Fahrzeuge abgestellt hatten und nun regelmäßig Parkstrafen von der Windschutzscheibe pflücken müssen.
Rechtlich in Ordnung…
Rechtlich gesehen ist das Parkverhalten der beiden Parkraumüberwacher in Ordnung, wie die Polizei auf "Heute"-Anfrage bestätigt: "Parkraumüberwachungsorgane sind Organe der Straßenaufsicht. Das Abstellen des Fahrzeuges ist durch die Vollziehung ihrer rechtmäßigen Aufgaben bzw. Amtshandlung gedeckt."
… moralisch aber eher nicht
Moralisch ist die Sache freilich anders gelagert. Das sieht nun auch MA67-Chefin Michelle Krumpschmid so, die ihren Mitarbeitern am Dienstag eine Kopfwäsche verpasste. Die Kontrollore seien "ausnahmslos angehalten, bestehende Bestimmungen einzuhalten. Leider kommt es bei der Vielzahl an Mitarbeitern auch zu Verfehlungen – wie das aktuelle Beispiel zeigt", so Krumpschmid auf "Heute"-Anfrage.