Niederösterreich
Mann vor Einkaufszentrum hingerichtet: Auftragsmord?
Bluttat vor einem Einkaufszentrum in Gerasdorf (Niederösterreich) war offenbar ein Auftragsmord an einem Exil-Tschetschenen.
Eine regelrechte Hinrichtung fand am Samstagabend in Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) statt: Ein Tschetschene (47) soll einen Landsmann (43) mit einem Kopfschuss getötet haben ("Heute" hat berichtet). Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, soll es sich bei dem Opfer um einen Gegner des tschetschenischen Präsidenten Kadyrow gehandelt haben. Der Staatsschutz ermittelt.
Täter polizeibekannt
Das Landeskriminalamt, Gruppe Tatort, nahm noch in der Nacht die Arbeit auf, die Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) versuchen nun die Hintergründe der brutalen Bluttat zu klären. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen polizeibekannten Tschetschenen.
Mit einem silberfarbenen Wagen jagte der Schütze gegen 19:45 Uhr über die Westautobahn in Richtung Linz, mittlerweile hatte die Polizei eine große Alarmfahndung mit Cobra, Wega und Helikopter sowie unzähligen Streifenwagen gestartet. Der Notarzt, der zum Schussopfer geeilt war, konnte nur noch den Tod des Asylwerbers sicherstellen.
Politisches Motiv
Die Fahnder waren nach einem Hinweis dem Schützen rasch auf der Spur. Gegen 22 Uhr konnte der dringend Tatverdächtige in Linz festgenommen werden, auch der silberfarbene Pkw wurde sichergestellt. Der Tschetschene leistete dabei keine Widerstand.
Das Opfer gilt als Gegner von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow. Er gilt als Vladimir Putins "Mann fürs Grobe". Für sein Vorgehen gegen Islamisten, für Folter, Homophobie, aber auch für schwarze Kassen und glanzvolle VIP-Empfänge.