Wien

Kontaktmann von Wien-Attentäter schuldig gesprochen 

Am Dienstag ging der Prozess gegen einen Kontaktmann des Wien-Attentäters zu Ende. Der 24-Jährige wurde zu 19 Monaten Haft verurteilt. 

Michael Rauhofer-Redl
Der 24-Jährige war ein Kontaktmann des Wien-Attentäters.  
Der 24-Jährige war ein Kontaktmann des Wien-Attentäters.  
Sabine Hertel

Am Dienstag ging am Wiener Landesgericht der Prozess gegen einen Kontaktmann des Wien-Attentäters zu Ende. Dem 24-Jährigen wurde vorgeworfen, ein "aufstrebender jihadistischer Prediger" gewesen zu sein, der in seiner Wohnung in St. Pölten junge Männer – darunter auch den Attentäter von Wien – radikalisiert zu haben. Die Anklage warf ihm u.a. die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vor.

Am Dienstag wurde der Angeklagte schuldig gesprochen. Er wurde zu zu 19 Monaten zusätzlicher Haftstrafe verurteilt. Die Vorstrafe wird angerechnet. Das bedeutet, dass er noch heute die Haft verlassen darf, weil er das Strafmaß bereits abgesessen hat.

Man sei überzeugt, dass er dem IS zuzurechnen ist und ein dschihadistischer Prediger werden wollte, heißt es. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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    Ein "aufstrebender jihadistischer Prediger" steht in Wien vor Gericht.
    Ein "aufstrebender jihadistischer Prediger" steht in Wien vor Gericht.
    Sabine Hertel

    Am 2. November 2020 erschoss ein Angreifer in der Wiener Innenstadt vier Menschen und verletzte zahlreiche weitere, teilweise schwer. Nach nur wenigen Minuten konnte der Terrorist von der Sondereinheit WEGA außer Gefecht gesetzt werden – der Angreifer wurde durch Schüsse getötet. Nun stand ein 24-Jähriger vor Gericht. Der als "Alpha-Tier" von St. Pölten bekannt gewordene Angeklagte soll dem Attentäter das ideologische Rüstzeug geliefert haben. 

    In seiner niederösterreichischen Wohnung soll der 24-Jährige radikalislamisches IS-Gedankengut verbreitet haben. Die Staatsanwaltschaft sah in ihm ein IS-Mitglied und wirft ihm die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vor. Ihm wurde vorgeworfen, in seiner Wohnung eine Bibliothek mit salafistischen Büchern aufgebaut und die entsprechenden Bücher auch vertrieben haben. Er und sein Verteidiger wiesen im Zuge des Prozesses die Vorwürfe zurück. Ermittlungen konnten dem Angeklagten übrigens auch keine direkte Beteiligung an dem Terroranschlag nachweisen.

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      privat, iStock