Österreich

16-Jährige startet mit Kondom am Handy in TV-Show durch

Gemeinsam mit ihren Eltern will Emilie das Thema Verhütung revolutionieren. Am 16. Mai präsentiert die Familie ihre Idee bei "2 Minuten 2 Millionen".

Christine Ziechert
Emilie (16) präsentiert mit ihren Eltern (r. Mama Heidrun) am 16. Mai die Idee von "PopSafe".
Emilie (16) präsentiert mit ihren Eltern (r. Mama Heidrun) am 16. Mai die Idee von "PopSafe".
Tanja Pfleger

Optimal geschützt und immer am Handy mit dabei: Unter dem Namen "PopSafe" will Familie Maurer aus Moosburg (Ktn.) am 16. Mai bei der Puls4-Show "2 Minuten 2 Millionen" mit Kondomen punkten, die in einer extra-coolen Verpackung auf glatte Oberflächen geklebt werden kann. Die 16-jährige Emi ist dabei für das Design verantwortlich. 

"Die Idee dazu ist im Lockdown vor etwa zwei Jahren entstanden. Mein Mann Hannes hat festgestellt, dass Jugendliche immer alles am Handy bzw. in der Handyhülle dabei haben. Also haben wir uns gedacht, warum nicht auch etwas Brauchbares wie ein Kondom", erzählt Mama Heidrun (43) im Gespräch mit "Heute".

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    Mit "PopSafe" ist das Kondom am Handy immer mit dabei.
    Mit "PopSafe" ist das Kondom am Handy immer mit dabei.
    Puls4/Gerry Frank
    "Mein Mann hat in der Nacht versucht, ein Kondom zu einer Blase zu bügeln, was natürlich nicht funktioniert hat. Es war ein langer Weg, bis wir die richtige Lösung gefunden haben" - Heidrun Maurer

    Papa Hannes wollte nicht warten und ging gleich in medias res: "Er hat in der Nacht versucht, ein Kondom zu einer Blase zu bügeln, was natürlich nicht funktioniert hat. Es war ein langer Weg, bis wir die richtige Lösung gefunden haben", meint Heidrun Maurer.

    Die Kondome werden als medizinische Produkt fertig bezogen, das Problem war die "Verpackung": "Der Cup sollte rund sein und aus Hardcover bestehen. Es war aber gar nicht so einfach, den richtigen Produzenten dafür zu finden. Zum Glück haben wir dann zwei Fabriken in Malaysia und China entdeckt, die die Cups produzieren können. Die zweite Herausforderung war das Anbringen des Drucks und des Klebers – das übernehmen wir hier in Moosburg", erklärt die 43-Jährige.

    Marktforschung in der Klasse

    Während sich Heidrun und Hannes um die Produktion kümmerten, widmete sich Emi den Aufdrucken: Die HBLA-Schülerin entwarf 100 verschiedene Designs – immer im Austausch mit ihren Mitschüler/Innen: "Es war klar, dass die Jungen nicht mit der Masse mit schwimmen wollen, es musste also cool sein. Emi hat regelmäßig in der Klasse Marktforschung betrieben und auch die Burschen miteinbezogen."

    Die Designs können aber auch selbst gewählt und dann mittels Plot auf auf die Cups geprintet werden. Zudem können die "PopSafes" auf jede glatte Fläche geklebt werden. Einziges Manko: Um 3,99 Euro erhalten Kunden mit dem Cup ein Einmal-Produkt mit Lifestyle-Charakter.

    "Ich möchte vor allem Mädchen ermutigen, offen mit Verhütung und Schutz umzugehen, denn es betrifft jeden Einzelnen von uns" - Emilie Maurer

    Für Familie Maurer ist es wichtig, dass Verhütung kein Tabuthema ist: "Unser Ziel ist es, mit 'PopSafe' bunt und cool die Welt zu erobern. Ich möchte vor allem Mädchen ermutigen, offen mit Verhütung und Schutz umzugehen, denn es betrifft jeden Einzelnen von uns", meint Emi.

    Das per Patent geschützte Produkt soll daher nicht zwischen Binden und Tampons versteckt, sondern ganz offen im Kassen- und Eingangsbereich – etwa bei Tankstellen oder in Clubs – erhältlich sein. Ob die Familie damit die Investoren von "2 Minuten 2 Millionen" überzeugen konnte, ist am 16. Mai zu sehen. An diesem Tag startet zudem der "PopSafe"-Online-Shop.

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