Für weniger Fleischkonsum

Kommen Schockfotos nun auch auf Fleischprodukte?

Wie auf Tabakprodukten werden Warnhinweise nun auch auf Fleischprodukten überlegt – Gesundheit und Klima zuliebe. Eine Studie testete, ob sie wirken. 

Heute Life
Kommen Schockfotos nun auch auf Fleischprodukte?
Die Warnhinweise sollen über die Konsequenzen des Fleischessens informieren und so zu weniger Fleischkonsum führen.
Jack Hughes / Durham University

Seit Mai 2016 sind Warnhinweise auf Tabakprodukten Pflicht, um die Konsumenten auf die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens aufmerksam zu machen. So sollen Menschen vom Rauchen abgehalten oder zum Aufhören animiert werden. Jetzt werden Warnhinweise und abschreckende Bilder auch auf Fleischprodukten überlegt. Wissenschaftler der englischen Universität Durham testeten im Rahmen einer Studie nun, ob solche auch dort Wirkung zeigen. Denn immerhin trägt Fleischkonsum zum Klimawandel bei, tut der Gesundheit nicht unbedingt gut und kann das Risiko von Pandemien erhöhen.

Risiken des Fleischessens

Insgesamt 1001 erwachsene Fleischkonsumenten ab 18 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip in eine von vier Versuchsgruppen eingeteilt: Piktogramm mit Gesundheitswarnhinweisen, Piktogramm mit Klimawarnhinweisen, Piktogramm mit Pandemiewarnhinweisen oder Kontrollgruppe (Produkt ohne Warnhinweis). Anschließend sollten die Probanden 20 unterschiedliche Mahlzeiten aus einem umfassenden Angebot auswählen: Mit Fleisch, mit Fisch, vegetarisch oder vegan.

Mit diesen Bildern wurden die Probanden konfrontiert (Bild).
Mit diesen Bildern wurden die Probanden konfrontiert (Bild).
University Durham

Hinweise wirken

Und tatsächlich: Jene, die zuvor Warnhinweise gesehen hatten, entschieden sich in Folge deutlich weniger für Fleischgerichte im Vergleich zur Kontrollgruppe, wobei die Verringerung zwischen 7,4 Prozent und 10 Prozent lag. Im Vergleich zu den Bildwarnschildern zu Klima und Gesundheit lösten Pandemiewarnschilder eine stärkere negative emotionale Erregung aus. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass der Zeitpunkt der Studie, die nicht lange nach der COVID-19-Pandemie stattfand, mit einer Zeit zusammenfiel, in der besonders große Besorgnis über die Folgen von Pandemien herrschte.

In ihrer Studie kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass "die vorliegenden Ergebnisse für die potenzielle Wirksamkeit von bildlichen Warnhinweisen sprechen, um die Auswahl von Fleischgerichten in einer hypothetischen Auswahlaufgabe zu beeinflussen."

red
Akt.