In Zimmer eingesperrt

Kollegin musste Mord von 3 Frauen in Wien mit anhören

Ein Mann soll am Freitag drei Frauen in einem Erotik-Club in Wien-Brigittenau mit einem Messer getötet haben. Nun kommen immer mehr Details ans Licht.

André Wilding
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    Ebadullah A. soll 96 Mal zugestochen haben.
    Ebadullah A. soll 96 Mal zugestochen haben.
    Picturedesk, privat (Montage: "Heute")

    Die brutale Messerattacke in einem Rotlicht-Etablissement in Wien-Brigittenau am Freitagabend, der drei junge Frauen zum Opfer gefallen sind, ist laut Polizei von einer Kollegin der Opfer mitangehört worden.

    Die vierte Mitarbeiterin des Asia Studios hatte sich in einem Zimmer eingesperrt, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA. Sie sei als Ohrenzeugin mittlerweile befragt worden. Die Einvernahme des Verdächtigen, ein 27-jähriger Asylwerber aus Afghanistan, war noch am Samstag in Gang.

    Mit Taser außer Gefecht gesetzt

    Der Mann hatte sich bei seiner Festnahme in einem Park gegenüber des Tatorts aggressiv verhalten, war zuvor bekannt geworden. Er sei daher mit einem Taser außer Gefecht gesetzt, überwältigt und in Gewahrsam genommen worden. Zunächst wurde er zur Behandlung seiner Verletzungen in ein Spital verbracht. Laut Haßlinger wies der Mann Schnittverletzungen auf, die er sich bei der Tatausführung selbst zugefügt haben dürfte.

    Der junge Afghane wurde erst Samstagfrüh in den Polizeiarrest überstellt, wo am Nachmittag mit Hilfe eines Dolmetschs mit der Beschuldigteneinvernahme begonnen wurde. Angaben zur Verantwortung des Verdächtigen und einem möglichen Motiv gab es vorerst keine, da die Befragung im Laufen war.

    Blutbad in Erotik-Club

    In dem Rotlicht-Lokal war ein regelrechtes Blutbad verübt worden. Die getöteten Frauen wiesen massive Schnitt- und Stichverletzungen auf, so dass den Einsatzkräften schon beim Betreten des Tatorts klar war, dass für die Opfer jede ärztliche Hilfe zu spät kam. Das Tatgeschehen hatte sich auf mehrere Räumlichkeiten erstreckt – die Leichen wurden in unterschiedlichen Zimmern gefunden, sagte Haßlinger.

    Dass gegen die Opfer mit ungemein heftiger Gewalt vorgegangen wurde, zeigt sich auch daran, dass ihre Identitäten nach wie vor nicht geklärt sind. Diesbezüglich liefen die Erhebungen, hieß es seitens der Polizei. Bisher wurden auch keine offiziellen Dokumente der Frauen gefunden, sagte der Sprecher auf APA-Nachfrage.

    Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

    Letzter Besucher

    Der 27-Jährige war vermutlich der letzte Besucher in dem Asia Studio. Augenzeugen der Bluttat gibt es laut aktuellem Ermittlungsstand keine. Die Ohrenzeugin habe angegeben, sie habe die Tür zu ihrem Zimmer von innen zugehalten und diese dann auch abgesperrt, sagte Haßlinger. Den Angreifer habe sie nie zu Gesicht bekommen.

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