Niederösterreich
Gefängnisarzt betäubte Kollegen mit Gift-Torte
Übler Verdacht gegen einen Psychiater und Gefängnisarzt: Der Mediziner soll Kollegen betäubt und einem Arzt die Reifen aufgeschlitzt haben. Er wurde von der Kripo gejagt und tauchte kurz unter. Wie "Heute" erfuhr, sitzt er mittlerweile in U-Haft.
Üblicherweise spaziert ein psychiatrischer Facharzt abends, nach verrichtetem Dienst, wieder aus dem Gefängnis, doch nun sitzt der Mediziner selbst hinter grauen Häf'n-Mauern. Der ungeheuerliche Verdacht: Der relativ junge Mediziner soll eine mit einem Medikamentencocktail versetzte Torte in eine niederösterreichische Justizanstalt gebracht haben.
Ein Opfer landete im Spital
Nach dem Verzehr des giftigen Mitbringsels soll mehreren Kollegen schlecht geworden sein, ein Opfer musste sogar ins Spital gebracht werden. Weiters soll der verdächtige Mediziner einem Kollegen (alle Namen der Redaktion bekannt, Anm.) die Autoreifen aufgeschlitzt haben.
Ende dieser Woche erhärtete sich schließlich der Verdacht gegen den Psychiater, die Kripo tauchte am Arbeitsplatz des Arztes auf, in der Hoffnung den Verdächtigen dort anzutreffen. Doch Fehlanzeige: Der Mediziner war bereits untergetaucht, konnte aber kurz darauf festgenommen werden.
Psychiater in U-Haft
Der Psychiater sitzt jetzt in der Justizanstalt Korneuburg in Untersuchungshaft, die Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und Sachbeschädigung laufen. Die Torte wird zudem ganz genau auf die toxischen Inhaltsstoffe untersucht.
Das Motiv für die Tat dürfte im persönlichen bzw. kollegialen Umfeld des exzentrischen Arztes aus einflussreichem Haus zu suchen sein. Möglich, dass der Mediziner aus Rache oder nicht erwiderter Liebe gehandelt hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Hintergründe und Chronologie des spektakulären Falles lest ihr morgen Früh, ab 6 Uhr, auf Heute.at und in der Tageszeitung "Heute".