Wirtschaft

Kochen, Heizen, Auto – die Gas-Notregeln für Österreich

Leonore Gewessler kündigte wegen der reduzierten Gaslieferungen eine Energiespar-Kampagne an. Bürger sollen beim Kochen auf bestimmte Regeln achten.

Heute Redaktion
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Leonore Gewessler gibt Koch-Tipps.
Leonore Gewessler gibt Koch-Tipps.
APA/HANS KLAUS TECHT, iStock

Österreich bereitet sich auf einen Komplett-Stopp von russischen Gaslieferungen vor. Seit Tagen lässt Wladimir Putin nur noch rund die Hälfte der eigentlich vereinbarten Erdgas-Mengen nach Österreich und auch in andere EU-Staaten fließen.

Kohle als letzter Ausweg

Bundeskanzler Karl Nehammer berief am Sonntagabend deshalb ein Krisenkabinett ein. Um gut auf den kommenden Winter vorbereitet zu sein, hat die Österreichische Bundesregierung einen Speicherfüllstand von 80 Prozent zu Beginn der Heizsaison (Oktober bis März) festgelegt. Dabei wurden mehrere Maßnahmen festgelegt. So soll u.a. im stillgelegten Fernheizkraftwerk Mellach (Steiermark) im Notfall wieder Strom aus Kohle gewonnen werden, "Heute" berichtete.

Derzeit sind die Gasspeicher in Österreich zu 41 Prozent gefüllt. "Putin nutzt Gaslieferungen als Instrument und als Waffe. Wenn das Speicherziel gefährdet ist, müssen wir weitere Maßnahmen treffen. Die Speicherstände sind ein zentraler Puffer für den Winter, mit denen wir sicherstellen, dass wir Haushalte warm halten", erklärte Umweltministerin Leonore Gewessler im "Puls24"-Interview am Montag.

Sie kündigte dazu eine Energiespar-Kampagne für den Herbst an. "Energie sparen ist immer gescheit, zum Klima schützen, um Geld zu sparen und den Gasverbrauch zu reduzieren", so die Ministerin. Die Kampagne soll im September starten.

Raumtemperatur senken, Tempo 100

Der Schwerpunkt wird dabei klar auf dem Gasverbrauch liegen, aber es soll auch über andere Bereiche informiert werden. Mit breit angelegter Kommunikation auf allen Kanälen soll die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam gemacht und praktische Tipps fürs Energiesparen an die Hand gegeben werden, heißt es in einer Aussendung des Klimaministeriums.

Folgende Tipps sind dabei zu beachten:

- Thermostat runterdrehen: Die Bürger und Bürgerinnen sollten so gut es geht, die Raumtemperatur in ihren eigenen vier Wänden um ein bis zwei Grad senken. Jedes Grad weniger würde den eigenen Verbrauch um rund zehn Prozent reduzieren.

- Heizkörper entlüften: Der Heizkörper sollte vor der Heizsaison ordentlich entlüftet werden. Auch sollten keine Möbel davor stehen, das kostet ebenfalls mehr Energie.

- Türen und Fenster abdichten: Durch die richtige Abdichtung wird Zugluft vermieden und Wärmeverluste reduziert.

- Kochen nur mit Deckel: Ist ein Deckel auf dem Topf, bleibt die Hitze auch da, wo man sie haben will. Es wird bis zu 65 Prozent weniger Strom oder Gas verbraucht.

- Wasser abdrehen: Egal ob beim Duschen oder beim Kochen – das Wasser sollte immer abgedreht werden, wenn es gerade nicht gebraucht wird.

- Runter vom Gas: Anstatt über die Autobahn zu rasen und dabei massenhaft Sprit zu verheizen, sollten Autofahrer lieber langsamer fahren. Für Tempo 100 auf der Autobahn gibt es bereits eine gesetzliche Basis.

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