Todesurteil im Irak

Koch, Ministrant – trotzdem wird Josef abgeschoben

Kaplan Johann Fenninger ist erschüttert: Sein langjähriger, gut integrierter Ministrant soll abgeschoben werden. Die Asylrichter glauben ihm nicht.
Newsdesk Heute
19.03.2025, 19:49

In Österreich fehlen Fachkräfte an allen Ecken. Gleichzeitig mangelt es an konsequenter Rückführung von Menschen, die hierzulande für Probleme sorgen. Einer, auf den das definitiv nicht zutrifft, ist der 54-jährige Josef Jorani. Über seinen Fall berichtet "Vorarlberg heute" am Mittwoch.

Schon seit zehn Jahren lebt er demnach in Feldkirch, floh 2015 vor den Bomben. Er spricht Deutsch mit vorarlbergischem Einschlag und arbeitet in einem Hotel als Koch, Jeden Sonntag geht er in den Gottesdienst, ist sogar Ministrant. Auch mit Schlaftabletten könne er aktuell nicht mehr schlafen. In seine eigene Wohnung traut er sich kaum noch, fürchtet, davon jederzeit abgeschoben zu werden.

Kaplan kämpft um Bleiberecht

"Seine praktizierte Nächstenliebe sucht ihresgleichen", schwärmt Kaplan Johann Fenninger über den Iraker, den er 2019 getauft hat. Seit sieben Jahren habe dieser keinen Gottesdienst verpasst. Das blieb offenbar auch im Irak nicht unbemerkt. In einem ihm zugespielten Urteil ist davon die Rede, dass wegen der abscheulichen Tat der Konvertierung "Blutvergießen" autorisiert werde – ein Todesurteil.

Das Asylgericht wiederum glaubt ihm nicht, dass er sich aus Überzeugung dem Christentum zugewandt habe. 2020 folgte der Abschiebebescheid. "Ich bin sprachlos, dass es so weit gekommen ist und in unserem Land Österreich so eine Situation überhaupt entstehen kann", sagt Kaplan Fenninger, der nun alles versucht, seinem Schützling in letzter Sekunde doch noch das Bleiberecht zu ermöglichen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.03.2025, 08:34, 19.03.2025, 19:49
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