Nach Tippler-Kritik

Knauß: "Als Mutter denkt man im Kopf anders"

ÖSV-Ass Tamara Tippler kritisierte nach ihrem Rücktritt Trainer Roland Assinger hart. Hans Knauß und Alexandra Meissnitzer reagieren irritiert.
Erich Elsigan
23.03.2025, 10:43

Vor wenigen Tagen erklärte Tamara Tippler, ihre aktive Ski-Karriere zu beenden. Zehn Mal stand sie auf dem Podest, Sieg wollte ihr keiner gelingen. Nach einer Baby-Pause versuchte sie, heuer ein Comeback zu starten – ohne Erfolg. Vom ÖSV erhielt die 33-Jährige keinen Startplatz. Ein Umstand, der der Steirerin sauer aufstößt.

Tippler zog einen Schlussstrich, trat danach gegen Cheftrainer Roland Assinger nach. "Es wurde geduldet, dass ich da bin, ich war aber nicht erwünscht", meinte sie. "Ich wollte nicht mehr so viel plärren, weil das habe ich in der vergangenen Saison viel zu oft."

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Am Samstag äußerten sich im ORF die beiden Experten Alexandra Meissnitzer und Hans Knauß zum Thema. Der 54-Jährige vertritt eine klare Meinung. "Ich muss offen sagen, ich habe nicht verstanden, wieso sie überhaupt als Mutter das Risiko eingeht. Ich habe mich über jedes Comeback im Weltcup gefreut, aber wenn man Mutter ist, denkt man im Kopf anders", erklärte Knauß. "Ich denke, man ist von der Verantwortung her nicht zu 100 Prozent bereit, dieses wahnsinnige Risiko einzugehen."

Abgesehen davon habe Tippler "ihre Chance bekommen. Aber du musst als Ältere schneller als die Jungen sein, um fahren zu dürfen."

Alexandra Meissnitzer kann die Kritik von Tamara Tippler nur bedingt nachvollziehen.
GEPA

Meissnitzer sprach von einem "heiklen Thema, einer Gratwanderung, vor allem für den Cheftrainer." Die zweifache Weltmeisterin geht ins Detail. "Roland Assinger hat eine bestehende Mannschaft, versucht diese aufzubauen. Dann kommt Tamara Tippler zurück, ist aber in keiner Disziplin in den Top 30. Er hat von ihr gefordert, dass sie sich qualifiziert, sie hat ihre Chancen bekommen."

"Gira" zeigt Kante

Die ÖSV-Ikone meint weiter: "Tippler sagt, für sie wäre es feiner gewesen, wenn man sie anders empfangen und aufgenommen hätte. Man muss aber klar sagen: Es ist Spitzensport. Dort hast du Trainer, die müssen aus Athletinnen das Maximum herausholen. Das ist nicht immer fein und bequem. Dem stellen sich alle."

Puchner: "Wir müssen das aushalten"

Der ORF beftagte in Sun Valley (US) auch zwei nunmehrige Ex-Kolleginnen, wie sie über die "Causa Tippler" denken. Abfahrts-Vizeweltmeisterin Mirjam Puchner: "Der Roli (Assinger, Anm.) hat klare Ansagen, aber mir ist es lieber so, als wie wenn einer nur herumredet. Natürlich fließen manchmal auch Tränen, aber das kann man verkraften. Es sind ja keine persönlichen Sachen, die er uns vorwirft, es geht ums Skifahren. Wir Athleten müssen das aushalten."

Puchner stößt sich zudem an der Art der Kritik. "Schade, dass das jetzt so auftaucht am Schluss, ich persönlich würde es direkt ausreden, unter vier Augen, nicht medial."

Cornelia Hütter bleibt vage. "Es ist viel hinter den Kulissen passiert. Jetzt wird es vor den Kulissen ausgetragen. Ich bin der Meinung, ich kann jetzt nur verlieren, wenn ich etwas sage. Denn Tamara ist meine Freundin, der Asso (Assinger, Anm.) aber mein Cheftrainer."

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