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Aufgedeckt: ORF überweist TV-Granden üppige Wohn-Zulage
Die Haushaltsabgabe kommt mit Forderungen seitens der Politik. Die ORF-Granden müssen jetzt ihre Topgehälter offenlegen. Privilegien sollen fallen.
Seit Monaten wird um ein neues Modell der ORF-Finanzierung gefeilscht. Jetzt ist es fix: Die GIS muss einer Haushaltsabgabe weichen, die nächstes Jahr eingeführt wird. "Wir freuen uns, dass wir insgesamt ein gutes Modell gefunden haben", äußerte sich Medienministerin Raab (ÖVP) Donnerstagnachmittag vor der Presse.
Die Ankündigung der neuen Finanzierung schlug im Vorfeld hohe Wellen: Selbst Menschen, die bislang keine GIS-Gebühr zahlen mussten, weil sie keine gebührenpflichtigen Rundfunkempfangseinrichtungen besaßen, werden nun zur Kasse gebeten. Die Haushaltsabgabe, die je nach Bundesland zwischen 15 und 18 Euro monatlich ausmachen wird, muss auch dann bezahlt werden, wenn man den ORF gar nicht nutzt.
ÖVP-Medienministerin Raab und Klubobfrau der Grünen Sigrid Maurer präsentierten die Gesetzesnovelle im Bundeskanzleramt und ließen mit der Aussage aufhorchen, dass alle ORF Mitarbeiter in Zukunft ihre Gehälter offenlegen müssen. Das bedeutet folglich, dass ORF-Granden wie Tarek Leitner und Nadja Bernhard künftig der Öffentlichkeit preisgeben müssen, wie viel sie monatlich durch ihre Moderationstätigkeiten verdienen. Auch ZiB-Star Armin Wolf muss –genauso wie Tobias Pötzelsberger – künftig darüber Auskunft geben, wie viel er monatlich vom ORF aufs Konto überwiesen bekommt.
"Ausufernde Sonderprivilegien"
Darüber hinaus will Ministerin Raab "ausufernde Sonderprivilegien" altgedienter Küniglberg-Granden durchleuchten. So kam bei einem Kassasturz nämlich heraus, dass der ORF Mitarbeitern "eine Wohnungszulage oder horrende Abfertigungen" überweise, wie Raab schilderte.