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Knalleffekt – Meta stoppt seine KI-Pläne in der EU

Nachdem die Wiener NGO noyb Beschwerde eingelegt hatte, hat Meta am Freitag bekannt gegeben, dass die KI-Datenverarbeitung gestoppt wird.

Digital  Heute
Knalleffekt – Meta stoppt seine KI-Pläne in der EU
Max Schrems hat mit Beschwerden offenbar die KI-Pläne von Meta in der EU gestoppt.
Helmut Graf

"Als Reaktion auf die Beschwerden von noyb hat Meta (am späten Freitagnachmittag) bekannt gegeben, dass es sich gegenüber der irischen Datenschutzbehörde verpflichtet hat, keine EU/EWR-Nutzerdaten für undefinierte 'Techniken der künstlichen Intelligenz' zu verarbeiten", gibt die Wiener NGO noyb von Datenschützer Max Schrems bekannt. "Wie bei Niederlagen von 'Big Tech'-Firmen üblich, kommt diese Ankündigung an einem Freitagabend, wenn Nachrichten am wenigsten aufgegriffen werden", heißt es in einer Aussendung.

"Es scheint, dass Meta diese Geschichte herunterspielen will - da sie auch den Aktienkurs  beeinflussen könnte", so noyb. Dort spekuliert man, dass nach der Genehmigung der KI-Pläne von Meta in der EU durch die irische Datenschutzbehörde "andere Datenschutzbehörden in den letzten Tagen zurückgerudert zu sein" scheinen, was wiederum die irische Behörde zu einer "Kehrtwende" bewegt haben könnte. So heißt es nun in der offiziellen Stellungnahme der irischen Datenschutzbehörde:

Beschwerden sind noch weiter offen

"Die DPC begrüßt die Entscheidung von Meta, ihre Pläne zum Training ihres großen Sprachmodells mit öffentlichen Inhalten, die von Erwachsenen auf Facebook und Instagram in der EU/EWR geteilt werden, zu stoppen. Diese Entscheidung wurde nach intensiven Gesprächen zwischen dem DPC und Meta getroffen. Die Datenschutzbehörde wird in Zusammenarbeit mit den anderen EU-Datenschutzbehörden weiterhin mit Meta in dieser Angelegenheit zusammenarbeiten."

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    Beispiel: So können Sexbot-Profile aussehen. Leserinnen und Leser berichten, dass sie täglich mehrere Follower-Anfragen von dubiosen Profilen bekommen. Meist von leicht bekleideten Frauen, die sich in der Bio als Model bezeichnen.
    Beispiel: So können Sexbot-Profile aussehen. Leserinnen und Leser berichten, dass sie täglich mehrere Follower-Anfragen von dubiosen Profilen bekommen. Meist von leicht bekleideten Frauen, die sich in der Bio als Model bezeichnen.

    "Wir begrüßen diese Entwicklung, werden sie aber genau beobachten. Bislang gibt es keine offizielle Änderung der Meta-Datenschutzbestimmungen, die diese Verpflichtung rechtsverbindlich machen würde. Die von uns eingereichten Beschwerden sind noch nicht abgeschlossen und müssen nun entschieden werden", sagt Max Schrems, Vorsitzender von noyb.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener NGO noyb hat durch ihre Beschwerde erreicht, dass Meta seine Pläne zur KI-Datenverarbeitung in der EU gestoppt hat
    • Die Entscheidung wurde nach intensiven Gesprächen zwischen der irischen Datenschutzbehörde und Meta getroffen, aber noyb betont, dass die Beschwerden noch nicht abgeschlossen sind und beobachtet werden müssen
    red
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