Formel 1

So wollen Klimaschützer Formel 1 völlig umkrempeln

Die Formel 1 wirbt damit, bald klimaneutral zu werden. Greenpeace spricht von "Greenwashing", stellt nun Forderungen.

Sebastian Klein
Rennen in der Wüste – die reichen Öl-Staaten tragen immer mehr rennen aus.
Rennen in der Wüste – die reichen Öl-Staaten tragen immer mehr rennen aus.
IMAGO/ANP

In Wien kleben seit Dienstag täglich die Klima-Aktivisten von "Letzte Generation" auf den Straßen, legen den Frühverkehr lahm. In der Formel 1 heißt es hingegen freie Fahrt. Nach mehrwöchiger Pause steigen nun drei Rennen binnen kürzester Zeit.

Greenpeace stellt Forderungen

Baku am vergangenen Wochenende, weiter geht's in Miami, Florida. Dann zurück über den Atlantik nach Imola in Italien. Das Kontinente-Hüpfen stößt den Klimaschützern sauer auf. Schließlich heftet sich die PS-Königsklasse an die eigenen Fahnen, ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu sein, schon bald völlig klimaneutral unterwegs sein zu wollen.

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    Die Berliner Polizei musste zum Presslufthammer greifen, um Klimakleber Mischa Bareuther (34) vom Asphalt zu lösen.
    Die Berliner Polizei musste zum Presslufthammer greifen, um Klimakleber Mischa Bareuther (34) vom Asphalt zu lösen.
    Florian Gaertner / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

    "Greenwashing", nennt das Greenpeace nun. Eine Rennklasse wie die Formel 1 könne keinen neutralen Fußabdruck haben, wenn die Piloten und Besitzer in Privat-Jets von Rennen zu Rennen und dazwischen in ihre diversen Nobel-Domizile reisen, so ein aktuelles Statement sinngemäß.

    Konkret kritisiert die Organisation den Rennkalender der Formel 1. Dieser müsse radikal entschlackt werden und klimafreundlicher organisiert. Angesichts der aktuellen Saisonphase leuchtet das ein. Der gesamte Tross mit hunderten Mitarbeitern und tonnenweise Material jettet aus dem Nahen Osten nach Nordamerika, um wieder ans Mittelmeer zurückzukehren. Das sind leere Flugkilometer, die einen hohen CO2-Ausstoß bedeuten.

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      Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      IMAGO/Motorsport Images

      Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner: "Der Reiseaufwand der Formel 1 müsste maximal reduziert werden. Das würde eine komplette Umstrukturierung des Rennkalenders bedeuten, also dass die Rennen konsequent jeweils an einem Kontinent nach dem anderen stattfinden und man nicht so wie bisher zwischen den Kontinenten mehrfach in einer Saison wechselt."

      Außerdem: Die Formel 1 solle von Hybrid- auf vollelektrischen Antrieb umsteigen.

      Die aktuellen Pläne der FIA sehen Kompensationszahlungen für den CO2-Ausstoß vor. Diese werden im Allgemeinen von Klimaschützern kritisch beäugt. Vor allem, wenn sie weitreichende Innovationen ersetzen sollen.

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