Klimaschutz

Klimakrise – weiße Weihnachten werden immer seltener

Seit den 2000er Jahren sind weiße Weihnachten durch die steigenden Temperaturen in tiefen Lagen markant seltener geworden.

Lydia Matzka-Saboi
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Idyllisches Hallstatt im Winter. Weiße Weihnachten werden mit der Klimakrise immer seltener.
Idyllisches Hallstatt im Winter. Weiße Weihnachten werden mit der Klimakrise immer seltener.
Getty Images

Die meisten Landeshauptstädte verzeichnen mittlerweile eine lange Serie an Weihnachten ohne Schnee. 1996 lag das letzte Mal ganz Österreich unter eine Schneedecke. In den 1990er Jahren gab es weiße Weihnachten noch viel regelmäßiger, in Graz waren damals fünf von zehn Jahren weiß, in Klagenfurt war es in sieben Jahren weiß.

St. Pölten war das letzte Mal 2007 weiß, also vor 14 Jahren. In Bregenz, Salzburg, Linz, Graz und Klagenfurt ist eine Schneedecke am Heiligen Abend schon elf Jahre her.

In Wien und Eisenstadt gab es zuletzt 2012 eine dünne Schneedecke am 24. Dezember, und in Innsbruck hatte man zuletzt 2017 ein wenig Schnee. Die letzte geschlossene Schneedecke in Innsbruck am Heiligen Abend ist länger her, das war im Jahr 2011. Letztes Jahr hat es in Innsbruck immerhin für einen angezuckerten Stefanitag gereicht.

Grüne Weihnachten - die neue Normalität

Die Abnahme der weißen Weihnachten ist ganz klar eine Folge der Erderhitzung. Der Dezember ist in Österreich seit den 1990er Jahren um 1,5 Grad wärmer geworden. Das wirkt sich auf die Schneelage zu Weihnachten aus, weil es durch die höheren Temperaturen öfter regnet als schneit und auch weil der gefallene Schnee schneller wieder schmilzt. Das gilt besonders für tiefere Lagen.

In höheren Lagen sind aber auch noch in den letzten Jahren extreme Schneemengen im Dezember gefallen, gerade 2020 in Osttirol und Oberkärnten. Am Heiligen Abend lag in Kornat ein Meter Schnee, über 80 Zentimeter in Sillian und Kötschach-Mauthen. Sogar 117 Zentimeter dick war die Schneedecke am Heiligen Abend 2005 in Bad Goisern (OÖ). Quelle: ORF-Wetterredaktion

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Alpiner Raum besonders von der Klimakrise betroffen

Seit den 1960er Jahren hat der Wintertourismus in den Alpen an Popularität gewonnen und stellt auch einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor in der Tourismusbranche dar. 

Durch die Klimakrise hat sich jedoch einiges für den Wintertourismus massiv verändert. Laut "Protect Our Winters Austria" (Schützen wir unsere Winter), einer Klimaschutz bewegten Bergsport-Community, wird die Frage nach der Schneesicherheit in Tourismusgebieten sowie der Umgang mit den daraus resultierenden Folgen für den Wintertourismus immer dringlicher. Protect Our Winters Austria appelliert für mehr Klimaschutz: "Schützen wir die Orte, die wir lieben!"