Wien
Klimacamp wird aufgelöst – Riesen-Einsatz der Polizei
Ein Großaufgebot der Polizei ist aktuell in der Donaustadt im Einsatz. Das Klima-Camp der Lobautunnel- und Stadtstraßen-Gegner wird aufgelöst.
Die Wiener Polizei ist mit einem Großaufgebot zur Hausfeldstraße in der Wiener Donaustadt ausgerückt. "Auflösung einer Versammlung" lautet der unscheinbare Einsatzgrund laut Exekutive.
"Heute"-Infos zufolge wird aber das dortige Klimacamp geräumt. Kurz darauf wurde dies auch seitens der Polizei bestätigt: "Bei der Versammlung handelt es sich um ein Protestcamp gegen den Bau der Stadtstraße."
Den dortigen Klimaaktivisten sei bereits am 9. Dezember der Bescheid über die behördliche Auflösung übermittelt worden. "Die Stadt Wien als Eigentümerin ersuchte nun um Räumung des Baugrunds", so die Polizei.
Widerstand mobilisiert
Die Aktivisten machen derweil gegen die Räumung mobil. Über Messenger rufen sie zum Widerstand auf: "Jetzt braucht es uns alle: Lasst uns gemeinsam die Räumung verhindern", heißt es in einer der Nachrichten. Alle Nachkommenden sollen Handys und Ausweise bei einem eingerichteten Anlaufpunkt deponieren. "Machen wir unseren Protest unräumbar", lautet der Schlachtruf.
"Es ist ein Skandal, dass Ludwig erst voller Stolz seinen sogenannten Klimafahrplan präsentiert und nur ein paar Tage später mit der Wirtschaftskammer beschließt, am Bau der Lobauautobahn festzuhalten! Solang die Stadtautobahn nicht abgesagt ist, bleibt die Lobau gefährdet”, kritisiert Lucia Steinwender von "System Change not Climate Change" in einer Aussendung von Fridays For Future.
"Wir haben bis zuletzt versucht, mit Sima und Ludwig in einen ernsthaften Dialog über klimagerechte Lösungen für die Verkehrsprobleme der Donaustadt zu treten. Leider waren sie nicht dazu bereit und schicken lieber die Polizei vor, um ihren Willen mit Gewalt durchzusetzen", so die Wiener Klimaaktivistin Lena Schilling.
Fridays For Future will deshalb noch heute um 18 Uhr vor der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße aufmarschieren und dort eine eigene Demo abhalten.
U2 hält Station Hausfeldstraße nicht ein
Wie die Wiener Linien auf ihrer Homepage berichten, wird die Station Hausfeldstraße von der Linie U2 derzeit nicht eingehalten. Die Polizei möchte so offensichtlich verhindern, dass noch mehr Unterstützer der Aktivisten anreisen können.
Die Linie 26 fährt derzeit nur zwischen Strebersdorf und Josef-Baumann-Gasse, die Züge werden ab Josef-Baumann-Gasse über die Strecke der Linie 25 bis Kagran geführt. Die Linien 85A, 95B sowie 97A werden im Bereich zwischen Aspernstraße und Quadenstraße großräumig örtlich umgeleitet. Das Störungsende ist derzeit nicht absehbar.