1,96 Milliarden Euro
Klimabonus – Warum bekommen Wiener am wenigsten?
Der Klimabonus sorgt für Aufregung: Wiener erhalten nur 150 Euro, während Burgenländer und Kärntner mit 253 Euro den Jackpot knacken.
Der Klimabonus sorgt für Unmut unter den Wienern, die mit lediglich 150 Euro pro Kopf die niedrigste Auszahlung in Österreich erhalten. Im Vergleich dazu profitieren die Bewohner des Burgenlands und Kärntens, wo pro Kopf 253 bzw. 240 Euro ausgezahlt werden. Insgesamt plant das Ministerium, bis Ende 2024 "voraussichtlich 1,96 Milliarden Euro" für den Klimabonus bereitzustellen, wobei der größte Anteil mit 20,4 Prozent (rund 399 Millionen Euro) nach Niederösterreich fließt. Oberösterreich erhält 18,2 Prozent, was etwa 356 Millionen Euro entspricht, und Wien bekommt mit 307 Millionen Euro insgesamt 15,7 Prozent.
Klimaschonendes Leben bleibt unberücksichtigt
Die aktuelle Regelung wirft Fragen auf: Je schlechter die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, desto höher der Klimabonus. Dies bedeutet, dass Autofahrer, die in ländlicheren Gebieten leben und auf das Auto angewiesen sind, stärker von dem Bonus profitieren. Im Gegensatz dazu erhalten die Wiener, die durch eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel oft weniger klimaschädliche Transportmittel nutzen, nur den "Sockelbetrag" von 145 Euro.
Rufe nach Anpassung
Experten fordern bereits eine Reform des Klimabonus. Wifo-Chef Gabriel Felbermayr und IHS-Direktor Holger Bonin sehen die pauschalen Auszahlungen angesichts steigender Staatsausgaben als problematisch und plädieren für eine Neuausrichtung. Auch Fiskalrat-Präsident Christoph Badelt spricht sich für eine "zielgerichtetere Ausgestaltung" des Klimabonus aus. Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der aktuellen Verteilung bleibt damit weiterhin auf der Agenda.
Auf den Punkt gebracht
- Der Klimabonus sorgt für Unmut unter den Wienern, da sie mit lediglich 150 Euro pro Kopf die niedrigste Auszahlung in Österreich erhalten, während Bewohner ländlicherer Gebiete wie Burgenland und Kärnten deutlich mehr bekommen
- Experten fordern eine Reform des Klimabonus, da die aktuelle Regelung umweltschädliches Verhalten nicht bestraft und die pauschalen Auszahlungen angesichts steigender Staatsausgaben als problematisch angesehen werden