Klima-Kleber sorgen bei Marathon in Graz für Irritation

Unterstützer der "Letzten Generation" haben am Sonntag mit einem Protest während des Graz-Marathons die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Gleichzeitig entrollten sie ein großes Banner am Grazer Uhrturm, das die dringliche Warnung trug: "Die Zeit läuft uns davon."

"Es geht um unser Überleben"

Maya Brausch, eine 20-jährige Jusstudentin, erklärte ihren Protest: "Es ist uns bewusst, dass unser Protest bei einem solchen Event für Irritation sorgen kann. Doch wir sehen uns gezwungen, jede Gelegenheit zu nutzen, um auf die drängendste Herausforderung unserer Zeit hinzuweisen. Es steht mehr auf dem Spiel als nur unser Komfort – es geht um unser Überleben."

Die 18-jährige Schülerin Hannah Dechler fügte hinzu: "Die Zeit, die uns zum Handeln bleibt, ist extrem begrenzt. Ich fürchte mich vor den Auswirkungen der Klimakrise auf mein Leben und meine Zukunft. Wie kann das Leben einfach so weitergehen, als ob nichts wäre?"

"Es fällt uns nicht leicht"

Anna Freund, Pressesprecherin der "Letzten Generation", unterstrich die Dringlichkeit der Situation: "Es fällt uns nicht leicht, Freizeitaktivitäten wie Sportereignisse zu stören. Aber wir können nicht tatenlos zusehen, wie uns die Zeit für effektiven Klimaschutz durch die Finger rinnt. Wir fordern von Verantwortlichen, sofort zu handeln und Klimaschutz in der Verfassung zu verankern, um uns allen eine lebenswerte Zukunft zu sichern."

Die Verankerung eines Grundrechts auf Klimaschutz in der Verfassung ist die erste Forderung des österreichischen Klimarats der Bürger, sowie des breit unterstützten Klimavolksbegehrens. Das Grundrecht auf Klimaschutz wurde bereits 2019 geprüft und diskutiert. In den Koalitionsverhandlungen und im Wahlkampf 2019 war es sogar eine Forderung der ÖVP. Neben der vom Parlament in Auftrag gegebenen Studie plädieren auch Experten für die Einführung eines Grundrechts auf Klimaschutz.