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Klima-Kleber legen Großstadt lahm und blockieren Rettun

Mit einer Großoffensive sorgt die Umweltbewegung "Letzte Generation" in Berlin für Zoff: Laut Polizei sind die Aktivisten bereits an 30 Orten präsent.

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    An vielen Orten in Berlin geht derzeit verkehrstechnisch nichts mehr.
    An vielen Orten in Berlin geht derzeit verkehrstechnisch nichts mehr.
    Hannes P Albert / dpa / picturedesk.com

    Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Montagmorgen in Berlin mit Blockaden an mehr als 30 Stellen den Verkehr behindert. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte, bislang gebe es Protestaktionen an 33 Orten, unter anderem auf der Stadtautobahn 100, wo sich Aktivisten auf der Straße festklebten.

    Die Blockaden begannen gegen 7.30 Uhr mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Betroffen waren am Vormittag zunächst vor allem die Bezirke Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf. Dort klebten sich am Ernst-Reuter-Platz und der Hardenbergstraße sieben beziehungsweise fünf Personen auf die Fahrbahn. Die Polizei war mit rund 500 Beamten im Einsatz, um Blockaden aufzulösen oder zu verhindern. Die Polizeisprecherin sprach von einer "dynamischen Lage".

    Auch Schaufenster beklebt

    Wie der "Tagesspiegel" meldet, sind bisher bereits 15 Rettungswagen bei Einsatzfahrten behindert worden. Teils würden die Rettungswagen komplett im Stau stehen – dafür müssten andere Rettungswagen als Ersatz los. "Die Retter kommen nur mit massiven Verzögerungen bei Patienten an", heißt es.

    Die Klimaschutzgruppe hatte angekündigt, aus Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung verstärkt mit Blockaden den Verkehr in Berlin lahmzulegen und die Stadt "friedlich zum Stillstand" zu bringen. Bereits in den vergangenen Wochen und auch am Wochenende gab es Aktionen. Aktivisten besprühten die Schaufenster mehrerer Läden auf dem Berliner Kurfürstendamm mit Farbe, andere klebten sich nach Angaben der Gruppe an der Rennstrecke eines Formula-E-Rennens fest.

    Aktionen sind zeitlich unbefristet

    Die Aktionen sind den Angaben zufolge nicht befristet. Sie sollen erst enden, wenn Forderungen erfüllt sind. Diese umfassen, dass die Regierung einen Plan zum Erreichen des international angestrebten 1,5-Grad-Ziels vorlegt und ein «Gesellschaftsrat» mit 160 gelosten Mitgliedern gebildet wird, der das Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas in Deutschland bis 2030 konkret planen soll. Zudem soll auf Autobahnen ein Limit von 100 km/h eingeführt werden und dauerhaft 9-Euro-Tickets angeboten werden.

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      Fotos: iStock; Sabine Hertel