Wien
Klima-Kleber kündigen nächste Störaktionen in Wien an
Es war eine chaotische Woche im Wiener Verkehr. Grund dafür waren die Straßenblockaden der Letzten Generation, die bald eine Fortsetzung haben werden.
Die Letzte Generation hat ihr Wort gehalten: An fünf Tagen der Woche fanden fünf Störaktionen der Klima-Kleber statt – der Wiener Verkehr versank im puren Chaos. Die Proteste stießen nicht überall auf Verständnis, am wenigsten vermutlich bei Autofahrern. Große Aufmerksamkeit erhielt der Ausraster von Promi-Wirt Gerhard Urbanek, der seine Tochter nach einer Krebs-OP im Spital besuchen wollte. Wegen der Blockaden war das aber nicht möglich.
Über 200 Anzeigen, 850 Polizisten im Einsatz
Nach fünf Tagen Kleber-Chaos zieht Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erste Bilanz – mit teils überraschenden Zahlen. So wurden etwa 52 Festnahmen bei den Einsätzen in Wien ausgesprochen und mehr als 200 Anzeigen erstattet. 850 Polizisten waren insgesamt im Einsatz, so das Innenministerium. "Die Polizistinnen und Polizisten haben in den letzten Tagen in schwierigen und sensible Situationen konsequente Arbeit geleistet. Ich danke allen an den Einsätzen beteiligten Beamtinnen und Beamten für ihre Professionalität und ihr Fingerspitzengefühl beim Einschreiten", sagt Karner.
Kanzler prüft Verschärfung
Indes hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gegenüber "Heute" die Aktionen der Letzten Generation scharf kritisiert. Er lässt prüfen, ob es Verschärfungen bei den Klima-Klebern braucht. "Ich habe Innenminister Gerhard Karner beauftragt, mir einen Bericht zu liefern, wie der Einsatz der Exekutive in dieser Woche im Umgang mit den Klimakleber-Aktionen funktioniert hat. Und zu prüfen, ob die bestehenden rechtlichen und operativen Regelungen ausreichen, oder ob es darüber hinaus gehende Verschärfungen braucht", so Nehammer.
Neue Welle im Februar
Aktivisten rund um die "Letzte Generation" klebten sich von Montag bis Freitag jeden Tag in der Früh an verkehrstechnisch wichtigen Punkten in Wien auf die Straße und verursachten damit längere Staus. Nach ihren Festnahmen wurden sie stets nach einigen Stunden aus dem Polizeianhaltezentrum entlassen.
Die Aktivisten haben in den fünf Tagen einen großen Zuwachs verzeichnet. In einem Gespräch mit der "Burgenländischen Volkszeitung (BVZ)" freute sich Florian Wagner, Sprecher der Letzten Generation, über 150 neue Aktivisten, die ihre Bereitschaft zur aktiven Unterstützung der Aktionen bekundet haben. "Die Bewegung hat sich verdoppelt", so Wagner. Für Februar kündigte die Gruppierung eine neuerliche einwöchige "Welle" mit Störaktionen an, bis dahin sollen in Wien, Graz und Innsbruck vereinzelte Aktionen stattfinden.