Welt
Klima-Kleber kosten Notfall-Patient (80) fast das Leben
Am Donnerstag wollte ein Flieger mit einem Notfall-Patienten an Bord in München notlanden. Das war wegen der Blockade von Klima-Klebern nicht möglich.
Seit einigen Monaten erhitzen selbsternannte Klimaaktivisten der "Letzten Generation" die Gemüter. Mit ihren "friedlichen Protesten" wollen sie auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam machen und Maßnahmen seitens der Politik erzwingen. Am Donnerstag hat ein solcher Protest einem Mann fast das Leben gekostet.
Aktivisten kleben sich am Flughafen fest
Wie "Heute" berichtete, haben am Donnerstagvormittag mehrere Personen der "Letzten Generation" Rollfelder der Flughäfen Berlin und München gestürmt und sich dort festgeklebt. Um 9.50 Uhr gab das die Gruppe auf Twitter offiziell bekannt.
Flugzeug mit Notfall-Patient muss umgeleitet werden
Der Protest am Münchner Flughafen hat dazu geführt, dass ein Flugzeug mit einem Notfall-Patienten umgeleitet werden musste und mit rund 20 Minuten Verspätung landete. Auch in Berlin musste am Donnerstagmorgen eine Rollbahn gesperrt werden, weil sich Aktivisten am Asphalt festgeklebt hatten.
Verdacht auf Herzinfarkt
Jetzt ist klar: Der Protest der Klima-Aktivisten hatte potenziell lebensgefährliche Folgen. Nach Informationen der Polizei hatte eine Maschine, die sich im Anflug auf München befand, um 8.30 Uhr einen medizinischen Notfall gemeldet – beim betroffenen Passagier bestand ein Verdacht auf einen Herzinfarkt.
Das Flugzeug sollte deshalb um 9.18 Uhr auf der nördlichen Landebahn des Münchner Airports aufsetzen – auf eben jener Rollbahn hatten sich aber zu dieser Zeit die Aktivisten der "Letzten Generation" festgeklebt. Die Gruppierung bekannte sich später auf Twitter zur Aktion. Es ist dieselbe Gruppierung, die sich massiver Kritik ausgesetzt sah, nachdem eine Radfahrerin unweit einer Klima-Blockade ihren Verletzungen erlegen war.
80-Jähriger klagte über Schmerzen in der Brust
Mit rund 20 Minuten Verspätung setzte die Maschine schließlich auf der Landebahn im Süden auf. Die Eindringlinge versuchten zuvor, auch diese Rollbahn zu besetzen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Zunächst bestand die Sorge, dass der betroffene Passagier einen Herzinfarkt erlitten haben könnte, weshalb eine möglichst rasche Landung angestrebt wurde. "Ein 80-Jähriger klagte über Schmerzen in der Brust", sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Stand jetzt sei der Mann aber in einem stabilen Zustand, wie "Focus" berichtet.
"Diese Klimawahnsinnigen"
"Eine schwere Akut-Erkrankung wie ein Herzinfarkt hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Das war aber nur Glück und noch nicht absehbar, als die Maschine noch in der Luft war", so Herrmann. Der Vorfall verdeutliche, wie "kaltschnäuzig und bewusst diese Klimawahnsinnigen" mit dem Leben anderer Menschen spielen. "Sich einerseits als Weltverbesserer aufzuspielen und andererseits Leben zu gefährden, passt nicht zusammen", so der bayrische Innenminister.