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Klima-Kleber bettelt um 15.000 Euro – sonst droht Zelle
Ein deutscher Klima-Kleber braucht dringend 15.000 Euro, sonst muss er ins Gefängnis. Durch seinen Spendenaufruf hat er schon die Hälfte zusammen.
Als Teil der Letzten Generation klebt sich Moritz Riedacher immer wieder auf der Straße fest. Mittlerweile haben sich Strafen in Höhe von 18.000 Euro angehäuft, die der 26-Jährige unmöglich alleine bezahlen kann. Deshalb startete er einen Spendenaufruf und das nicht zum ersten Mal. Denn schon vor knapp einem Monat sammelte der Deutsche auf der Spenden-Plattform "GoFundMe" Geld, um seine Strafen zu begleichen. In weniger als drei Tagen erreichte er sein Spendenziel von 2.500 Euro.
"Möchte Gefängnis vermeiden"
In seinem neuen Spendenaufruf bettelt er um 15.000 Euro und es scheint zu funktionieren, denn schon über die Hälfte wurde gespendet. Insgesamt 278 Personen überwiesen zwischen fünf und 500 Euro, damit der 26-Jährige einer Gefängnisstrafe entgeht. "Die Konsequenzen, die ich durch meinen Einsatz für den Klimaschutz tragen muss, sind mir zuvor bekannt gewesen und ich übernehme auch die Verantwortung dafür", schreibt Riedacher zu seinem Aufruf. Doch Gefängnis als Konsequenz möchte er "vermeiden", deshalb hofft er auf Unterstützung aus der Bevölkerung.
Sein Journalismus-Studium schmiss der 26-Jährige hin und wurde zum Vollzeit-Aktivist. Der Stuttgarter finanziere sein Leben und die Klebe-Aktionen über Spenden und bekomme finanzielle Unterstützung von der Familie, berichtete die "Bild".
Hater und Fans
Auf Instagram erntet er für seinen Spendenaufruf ordentlich Kritik. Die Kommentare reichen von "Geh arbeiten du faules Stück" über "Bezahl deine scheiße gefälligst selbst. Du hast Straftaten begangen, also trage auch selbst die Konsequenzen." bis hin zu "Ich hoffe das du für eine ganz lange Zeit in den Knast kommst und dort hinter verschlossenen Türen Straftaten am eigenen Leib erfährst."
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Trotzdem wurden schon knapp 8.000 Euro für Riedacher gespendet und diese Menschen danken ihm für seinen Einsatz. Gleich 100 Euro spendete Susanne F. und schrieb "Danke, dass du auch für mich auf der Straße sitzt." "Die wirklich Kriminellen sitzen nicht auf der Straße, sondern in der Regierung. Danke für dein Engagement, Moritz!", kommentierte ein anderer Wohltäter der Spendenaktion.