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Klickst du hier drauf, ist dein Facebook-Konto weg

Sogenannte Profilviewer locken damit, anzuzeigen, welche Nutzer das eigene Facebook-Profil angesehen haben. Dahinter stecken aber böse Machenschaften.

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    So sehen Anzeigen aus, die behaupten, sogenannte Profilviewer zu sein.
    So sehen Anzeigen aus, die behaupten, sogenannte Profilviewer zu sein.
    mimikama.at

    Manch einen packt ab und zu die Neugier und die Frage kommt auf: Wer besucht eigentlich mein privates Facebook-Profil? Etwa die Ex-Freundin? Oder gar der Schwarm? Vielleicht auch mein Chef oder doch nur die Großmutter? Auf Menschen mit solchen Bedürfnisse haben es sogenannte Profilviewer abgesehen, die damit werben, anzuzeigen, wer alles den Facebook-Account einer bestimmten Person aufruft.

    Auch momentan kursieren wieder solche Profilviewer auf der Social-Media-Plattform, wie Mimikama.at berichtet. Dahinter steckt aber nichts weiteres, als der Versuch, an private Daten der neugierigen Person zu gelangen. Denn solche Profilviewer funktionieren nicht. Auf Facebook gibt es keine Möglichkeit, einzusehen, wer das eigene Profil besucht. Wer also auf eine solche Werbung stößt, kann davon ausgehen, dass es sich dabei um einen Betrug handelt.

    Login-Daten werden abgefragt

    Wer dennoch auf eine solche Anzeige klickt, wird auf eine Seite weitergeleitet, die anzeigt, dass in den letzten drei Tagen 48 Nutzerinnen und Nutzer das eigene Profil angeschaut hätten. Obwohl über dem Text das Facebook-Logo prangt, befindet man sich zu diesem Zeitpunkt aber bereits nicht mehr auf einer offiziellen Facebook-Seite. Viel eher wurde dieses absichtlich so gestaltet, damit sich Nutzerinnen und Nutzer in Sicherheit wiegen.

    Möchte man die vermeintliche Liste an Profil-Besuchern betrachten, muss man auf den Knopf "Liste Anzeigen!" drücken. Daraufhin wird einem eine Login-Seite angezeigt, die wie die Login-Seite von Facebook selbst aussieht. Gibt man dort seine E-Mail-Adresse und sein Passwort ein, wird dieses direkt an die Macher der falschen Website weitergeleitet.

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      Das Unternehmen Facebook hat in den USA einen Erfolg vor Gericht errungen.
      Das Unternehmen Facebook hat in den USA einen Erfolg vor Gericht errungen.
      Unsplash

      Wie Mimikama.at getestet hat, kann man sich aber auch mit komplett erfundenen Login-Daten einloggen. Anschließend werden einem fünf Profile angezeigt, die den eigenen Facebook-Account in den letzten Tagen scheinbar aufgerufen haben sollen. Die angezeigten Profile scheinen tatsächlich zu existieren, aber natürlich können sie nicht auf das Profil zugegriffen haben, mit welchem sich die Sicherheitsexpertinnen und -experten auf der Website eingeloggt haben, da dieses gar nicht existiert.

      Anzeigen nicht anklicken

      Nebst den fünf Profilen wird einem außerdem ein Text angezeigt, der verspricht, dass man noch mehr Personen angezeigt bekommt, wenn man den Link zum Profileviewer auf seiner eigenen Timeline teilt. Meist ist dies aber gar nicht nötig, da die Macher hinter der falschen Website bereits über die Zugangsdaten zum verwendeten Facebook-Profil verfügen und den Link direkt selbst teilen können.

      Fazit ist also, dass man niemals auf eine solche Anzeige klicken und schon gar nicht seine privaten Login-Daten angeben sollte. Denn Profilviewer für Facebook gibt es nicht. Wer dennoch Opfer eines solchen Tricks geworden ist, sollte umgehend sein Facebook-Passwort ändern. Ratsam ist außerdem, die Zweifaktorauthentifizierung einzuschalten. So kann sicher gegangen werden, dass sich Drittpersonen nicht in einen Facebook-Account einloggen können, selbst wenn sie über dessen Login-Daten verfügen.