Wien
Kleingarten-Affäre: Grüne fordern Rückzug von Nevrivy
Nach einer Umwidmung in Bauland ist der Kleingarten des Bezirkschefs in Wien-Donaustadt das Doppelte wert. Die Grünen fordern seinen Rückzug.
Ein Grundstückskauf im Kleingartenverein Breitenlee brachte Donaustadt-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SP) in Wien nun in Bedrängnis. Denn kurz nach dem Kauf im Jahr 2020 um 161.700 Euro wurde die Parzelle laut "Wiener Zeitung" in Bauland umgewidmet, wir berichteten. Das Grundstück soll nun mindestens das Doppelte wert sein. Nevrivy weißt eine Einflussnahme entschieden zurück. Die Widmungsänderung sei zum Zeitpunkt des Kaufs schon seit 8 Jahren gelaufen, sagte er am Wochenende.
Grüne vermuten "Insiderwissen"
Die Wiener Grünen wollen diese Rechtfertigung nicht gelten lassen. Sie werfen Nevrivy vor, er könnte "mit Insiderwissen zum lukrativen Seegrundstück" gelangt sein. "Hier stellt sich die Frage, ob der Bezirksvorsteher sein Insiderwissen nutzt, um sich einen Vorteil verschaffen zu können. Dass er in seiner Funktion von Grundstücksverkäufen und Umwidmungen schon früh erfährt, ist klar. Aber es geht darum, wie er damit umgeht", meinen Grünen-Klubobmann David Ellensohn und Gemeinderätin Heidi Sequenz.
"Amt ruhend stellen"
"Bezirksvorsteher Nevrivy muss sein Amt ruhend stellen, bis alle Vorwürfe aufgeklärt sind. Es stellt sich auch die Frage, ob es noch mehr solche Deals gibt", so die Grünen-Spitzenpolitiker. Die Causa erinnere an die Vorwürfe rund um Gemeindebund-Chef Alfred Riedl, der nach umstrittenen Grundstücks-Deals sein Amt ruhend stellte.