Oberösterreich
"Grüne Bitch" – Politikerin (28) Opfer von Hass im Netz
Schockierende Zeilen: Eine grüne Politikerin hat Hassbotschaften erhalten und jetzt veröffentlicht. Unterdessen kommt es zu mehr Schutz für Opfer.
Die Absenderin der Nachricht an Anne Sophie Bauer – jüngste Abgeordnete im Oberösterreichischen Landtag – hat nicht mit Kraftausdrücken gespart: "Du kleine grüne Bitch glaubst auch du bist hort mit dein VdB-Sch***dreck", ist noch einer der harmloseren Sätze. Man könne nur hoffen, "dass Gott bald Hirn regnen lässt", heißt es abschließend.
In einer anderen Botschaft wird der 28-jährigen Jugendsprecherin dazu geraten, sexuelle Gewalt über sich ergehen zu lassen. Sie solle dann sagen, "es war 'ne Gruppe von Österreichern, um dein Weltbild nicht zu gefährden". Der Text wimmelt vor kruden Fantasien: "Ihr seid eine linksfaschistische Partei, unterwandert von rechtsextremen Islamisten und bemerkt es gar nicht."
"Hass im Netz ist eine Gefahr, Belastung und leider trauriges Faktum", sagt Bauer, die das wiederholt am eigenen Leib zu spüren bekam. Jugendliche müssten wissen, wie sie damit umgehen, sich schützen und dagegen aktiv werden können.
Vorträge an Schulen
Die Abgeordnete verweist darauf, dass die gesetzlichen Möglichkeiten gegen dieses Delikt dank ihr Parteikollegin Justizministerin Alma Zadić ausgeweitet worden seien. In Oberösterreich gebe es nach Wiener Vorbild auf Initiative der Grünen ein gemeinsames Präventionsprojekt der Bildungsdirektion und der Rechtsanwaltskammer.
Dabei besuchen Anwälte Klassen der siebten bis neunten Schulstufe, um Jugendliche für mögliche strafrechtliche Konsequenzen ihres Handelns zu sensibilisieren. "Wir wollen ein Internet, das uns vernetzt. Keines, das unsere Schülerinnen und Schüler verletzt", sagt die für Bildung zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP).
Politikerin von Makler belästigt
Verdacht der sexuellen Belästigung in Wien: Ein Makler soll bei einer Wohnungsbesichtigung die Hand von Evelyn Shi, Klubvorsitzende der Neos Döbling, genommen und zu seinem Schritt geführt haben.
"Ich möchte, dass Frauen gestärkt werden. Vielen, denen so etwas passiert, bringen die Fälle gar nicht zur Anzeige", sagte die Politikerin nach ihrer Anzeige bei der Polizei.