Wirbel in Wien

Kleidervorschrift in Kindergarten bringt ÖVP zum Toben

Die Kleidungsvorschrift in einem Kindergarten sorgt weiterhin für Wirbel. Die ÖVP spricht von "falsch verstandener Toleranz".

Newsdesk Heute
Kleidervorschrift in Kindergarten bringt ÖVP zum Toben
Die Wiener ÖVP kritisiert die Kleiderverordnung aufs Schärfste.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Am Samstag machte die "Krone" den Fall aus einem Kindergarten in Penzing publik. Die Leiterin soll ihren Mitarbeiterinnen befohlen haben, künftig nur noch mit geschlossener Kleidung arbeiten zu dürfen. Dadurch soll verhindert werden, dass sich muslimische Väter, die ihre Kinder abholen, vom Anblick der Frauen belästigt fühlen.

Die Anweisung der Kindergartenleitung schlägt nun politisch hohe Wellen. In einer ersten Stellungnahme hatte der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr betont, dass er religiöse Kleidungsgebote in öffentlichen Einrichtungen für inakzeptabel halte. "Sie sind mit den Werten einer liberalen Demokratie nicht vereinbar", so der NEOS-Politiker.

"Falsch verstandene Toleranz"

Die Wiener ÖVP holt in einer Aussendung nun zum Rundumschlag aus. "Dieser neuerliche Fall von völlig falsch verstandener Toleranz in Wien zeigt einmal mehr das Integrationsversagen der Wiener Stadtregierung. Neos-Stadtrat Christoph Wiederkehr ist aufgefordert, dringend zu handeln und die Pädagoginnen und Pädagogen in diesem Kindergarten vor mittelalterlichen Vorschriften schützen", tobt Landesparteiobmann Karl Mahrer.

"Anstatt eine Anpassung an unsere Werte zu verlangen und den Pädagoginnen und Pädagogen den Rücken zu stärken - wie sie es verdient hätten -, wird hier verlangt, dass sich die Pädagoginnen dem mittelalterlichen Frauenbild von muslimischen Vätern beugen. Das kann es nicht sein und muss von den zuständigen Behörden sofort eingestellt werden", zeigt sich auch Integrationssprecherin Gemeinderätin Caroline Hungerländer entsetzt über die Vorkommnisse.

"Solche Zustände haben in unserer Stadt keinen Platz. Wir fordern Stadtrat Wiederkehr zur sofortigen Unterstützung der Pädagoginnen und Pädagogen auf!", so Mahrer und Hungerländer abschließend.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Kleidervorschrift in einem Wiener Kindergarten, die Mitarbeiterinnen zu geschlossener Kleidung verpflichtet, um muslimische Väter nicht zu belästigen, sorgt für heftige politische Reaktionen
    • Die Wiener ÖVP kritisiert dies als "falsch verstandene Toleranz" und fordert Stadtrat Christoph Wiederkehr auf, gegen diese Anweisung vorzugehen und die Pädagoginnen zu unterstützen
    red
    Akt.