Wegen muslimischer Väter
"Züchtige Kleidung" – Wirbel um Wiener Kindergarten
Um muslimische Väter nicht zu belästigen, sollen Mitarbeiter in einem Kindergarten in Penzing künftig nur noch geschlossene Kleidung tragen.
Eine Kleidungsvorschrift in einem Kindergarten in Penzing sorgt derzeit mächtig für Wirbel. Wie die "Krone" am Samstag berichtet, soll die Leiterin ihren Mitarbeiterinnen aufgetragen haben, künftig geschlossene Kleidung zu tragen. Grund: Muslimische Väter, die ihre Kinder abholen, sollen sich vom Anblick der Frauen nicht belästigt fühlen.
Bei der zuständigen Behörde MA 10 erklärt man auf "Krone"-Nachfrage, dass es seitens der Stadt Wien keine Vorgabe bezüglich geschlossener Kleidung gebe. Gleichzeitig kündigte man an, den Sachverhalt intern prüfen zu wollen. "Sollte es notwendig sein, werden wir hier gegebenenfalls weitere Schritte setzen", heißt es in einer Stellungnahme.
Auch beim zuständigen Stadtrat Christoph Wiederkehr stößt die Kleiderverordnung auf wenig Begeisterung. "Religiöse Kleidungsgebote in öffentlichen Einrichtungen halte ich für inakzeptabel, denn sie sind mit den Werten einer liberalen Demokratie nicht vereinbar", so der NEOS-Politiker. Darüber hinaus sei es nicht zulässig, dass solche Vorschriften durch einzelne Standorte verfügt werden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine Kleidungsvorschrift in einem Wiener Kindergarten, die von der Leiterin eingeführt wurde, um muslimische Väter nicht zu belästigen, sorgt für Aufregung
- Die Stadt Wien und der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr lehnen religiöse Kleidungsgebote in öffentlichen Einrichtungen ab und kündigen eine interne Prüfung des Vorfalls an