Wirtschaft
Klage von ORF-Managerin – Prozess überraschend geplatzt
Der Prozess einer ehemaligen ORF-Managerin gegen ihren früheren Arbeitgeber ist geplatzt. Über den Grund herrscht großes Rätselraten.
Eine Meldung mit Knalleffekt: Eine hochrangige ORF-Mitarbeiterin warf ihrem nunmehrigen Ex-Arbeitgeber Machtmissbrauch, sexuelle Belästigung und Mobbing vor. Versuche, die Vorfälle persönlich mit dem Chef zu klären, scheiterten, berichtete die "Presse". Am Freitag sollte es ab 9 Uhr im Saal 12 des Arbeits- und Sozialgerichts Wien zum großen Prozess kommen.
Doch daraus wurde nichts. Wie "Standard"-Medienredakteur Harald Fidler auf Twitter vermeldete, wurde die Verhandlung kurzfristig und ohne Nennung von Gründen verschoben. Ein Ersatztermin ist noch nicht bekannt. Neben der Klägerin sollten auch ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sowie Ex-ORF-Chef Alexander Wrabetz einvernommen werden.
Schadenersatz gefordert
Um was genau geht es in der Causa? Konkret will die Managerin Schadenersatz, weil sie sich bei der Neubesetzung der Stelle ihres ehemaligen Vorgesetzten wegen ihres Geschlechts benachteiligt sah. Dazu kamen die oben genannten Vorwürfe.
Trotz Meldungen habe die ORF-Mitarbeiterin von der Geschäftsführung und der Gleichstellungskommission keine Hilfe bekommen. Schließlich betraute sie damit die interne Gleichstellungskommission des ORF. Das Verfahren gegen ihren Vorgesetzten sei jedoch wegen fehlender Beweise eingestellt worden, heißt es weiter.
"Der Vorwurf von Untätigkeit wird entschieden zurückgewiesen", so die ORF-Pressestelle gegenüber der "Presse". Zudem habe man mit der Mitarbeiterin eine Vereinbarung geschlossen. Weil aber genau jene nicht eingehalten worden sein soll, zieht diese nun vor Gericht. Für den Manager gilt die Unschuldsvermutung.