Held von Sumy

Kirill (13) rettete Passagiere aus brennendem Bus

Am Palmsonntag griff die russische Armee die grenznahe Stadt Sumy mit Streumunition an, mindestens 34 Menschen sind tot.
20 Minuten
14.04.2025, 15:09

Der verheerende Raketenangriff auf die ukrainische Grenzstadt Sumy schockiert die Welt: Beim tödlichsten russischen Angriff auf Zivilisten seit 2023 starben mindestens 34 Personen, darunter auch zwei Kinder. Über 100 weitere Personen wurden verletzt.

Videos zeigen die schrecklichen Szenen, die sich am Palmsonntag im Zentrum der Stadt mit einer Viertelmillion Einwohnern abspielten: Überall liegen zugedeckte Leichen, daneben schleppen Helfer verletzte Personen in Sicherheit. Feuerwehrleute löschen durch den Angriff entfachte Brände, während daneben blutüberströmte Personen von Rettern betreut werden.

Tödlicher Angriff auf Uni und Zentrum

Laut der Ukraine setzte Russland für den Angriff zwei Iskander-Raketen ein, die über dem Stadtzentrum detonierten und ihre Streumunition über der Universität Sumy und nahegelegenen Straßen niedergingen ließen. Die tödlichen Geschosse trafen unter anderem auch die Star-Musikerin Olena Kohut, die in der Philharmonie der Region spielt.

Auf 𝕏 teilte der ehemalige stellvertretende ukrainische Innenminister Anton Geraschenko ein Tributvideo, das die Organistin am Instrument zeigt. Unter den Todesopfern befindet sich auch Wadim Hordko, der stellvertretender Leiter der regionalen Steuerbehörde.

Gegenüber BBC berichtet Anwohnerin Nataliia, wie sie dem russischen Angriff nur knapp entkam: Nachdem die erste Rakete detoniert war, machte sie sich mit ihrem und weiteren Kindern auf zu einem Notbunker – in diesem Moment trafen die Streugeschosse der zweiten Rakete ihr Auto. "Wenn wir nicht rechtzeitig zum Bunker geflüchtet wären, wären wir im Auto ums Leben gekommen", so die Ukrainerin.

13-Jähriger avanciert zum Helden

Ein weiterer Betroffener wird nach dem Angriff für sein mutiges Einschreiten gelobt: So saß der 13-jährige Kirill Iljaschenko in einem Bus, als die Attacke erfolgte. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt und begann, zu brennen, woraufhin Iljaschenko den Bus durch ein zerbrochenes Fenster verließ.

Obwohl der 13-Jährige beim Angriff mit drei Schrapnellen am Kopf verletzt wurde, kehrte er nach seiner Flucht zum Fahrzeug zurück und half weiteren Passagieren, den brennenden Bus zu verlassen. Kirill wird derzeit im Spital gepflegt, eines der Schrapnelle konnte bereits entfernt werden.

Donald Trump: "Ich denke, es war schrecklich"

Angesichts des brutalen Angriffs auf Zivilisten zeigen sich Politiker rund um die Welt empört: US-Präsident Donald Trump sprach am Sonntag von "einer schrecklichen Sache". UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich "zutiefst schockiert". Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verurteilte den Angriff als "Kriegsverbrechen".

Donald Trump tat sich derweil deutlich schwerer damit, die Verantwortlichen zu benennen: "Ich denke, es war schrecklich", sagte Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. "Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache."

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } Akt. 14.04.2025, 18:41, 14.04.2025, 15:09
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite