"Kirby's Dream Buffet" im Test – ein zuckersüßer Spaß

Kirby kann es einfach! Nach dem Spielehit "Kirby und das vergessene Land" gibt es gleich das nächste Abenteuer unserer liebsten rosa Kugel für die Nintendo Switch. Und dieses zeigt sich als Minispiel-Sammlung rund um das fast alles verschlingende Wesen – die sich überraschend süß spielt. Apropos überraschend: Im Nintendo eShop kostet das Spiel gerade einmal rund 15 Euro. Passend zum Nimmersatt geht es in "Kirby's Dream Buffet" in ein Land voller Naschereien, bevorzugt ebenfalls in Rosa oder zumindest in anderen knallbunten Farben und mit sehr simplen Steuerungsoptionen.

Eine Story darf man im Game nicht erwarten, im Mittelpunkt stehen einzig und alleine die Minispiele und die verschiedenen Modi. Dafür zeigt sich die erste positive Überraschung bereits im Menü, in dem man nicht nur simpel einen Modus auswählt, sondern bereits als Protagonist herumwandern darf. Außerdem bekommen Fans eine Übersicht über Kirbys Werdegang und einige seiner besten Spiele – eine nette Hommage anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Spielehelden. Ein eigener Menüpunkt listet zusätzlich freispielbare Inhalte auf, die sich zum größten Teil automatisch beim Spielen öffnen werden.

Kein großer Umfang, aber ein riesiger Spaß

Die drei Hauptmodi des Spiels bieten keinen riesigen Umfang, spielen sich aber so spaßig, dass man sie immer mal wieder gerne startet, besonders in einer größeren Party-Runde. Wählt man den Menüpunkt Minigames, geht es meist nur um eines: In einer mehr oder weniger großen Spielwelt rollt der Spieler als Kirby herum und versucht, Erdbeeren einzusaugen, die die Spielfigur immer schwerer machen. Ziel ist es, am Ende der Runde das höchste Gewicht auf die Waage zu bringen. Mitstreiter können dabei mit Bewegungen und einer Handvoll Spezialfähigkeiten in ihren Versuchen behindert werden.

Der Spielmodus Rennen wiederum verändert das Spielprinzip etwas. Noch immer geht es darum, Erdbeeren und Naschereien einzusaugen, dieses Mal aber am schnellsten Weg über einen Parkour, der über drei Hügel in der Spielwelt führt. Warum? Weil jede vernaschte Mahlzeit unsere Spielfigur nicht nur schwerer, sondern auch schneller macht – klingt komisch, ist aber so. Auf dem Weg zur "Ziellinie" stehen dem Spieler außerdem einige typische Kirby-Gegner sowie eher simple Fallen, Mauern und Ähnliches im Weg. Und gegen Feinde können im "Mario Kart"-Stil Items wie ausbremsendes Gelee verwendet werden.

Völlig chaotisches Battle Royale sorgt für Lacher

Wie in den beiden bereits genannten Modi treffen auch im Battle Royale vier Spieler aufeinander. Es ist auch jener Modus, der sich unübersichtlich und sehr chaotisch zockt. In etwas größeren Spielwelt als in den beiden anderen Modi geht es erneut darum, alles auffindbare aufzufressen, allerdings hier mit einem etwas größeren Zeitlimit (bei den anderen Modi ist alles meist in 30 bis maximal 60 Sekunden erledigt) sowie tonnenweise Items, Fähigkeiten und Lachern. So ist der während der Runden Erstplatzierte nicht unbedingt im Vorteil – ein wahnwitziger NPC verfolgt ihn und will an seine Süßigkeiten gelangen.

Sogar leichte Kampf-Ansätze gibt es, Gegner können nämlich von der Karte gedrängt werden, was den Spielern einen Teil ihrer Leckereien wie Torten und Muffins bringt. Wer sich mit dem Geschehen anfangs überfordert fühlt, darf Taktiken und Items in einem freien Modus austesten und dort an einer passenden Strategie feilen. Allzu taktisch wird es im Battle Royale allerdings nicht, vieles wird auch einfach durch den Zufall entschieden. Dem Spielspaß tut dies indes keinen Abbruch, denn der gesamte Titel für die Nintendo Switch ist deutlich sicht- und spürbar als Spaß-Game für jüngere Zocker ausgelegt.

Game hält alle Mitzocker sehr gut bei Laune

Wer das "volle Programm" erleben möchte, kann auch einen "Grand Prix" starten, der aus einem Minispiel und zwei Rennen sowie einem Battle Royale besteht. Dabei sorgt das Game geschickt dafür, dass auch weit zurückliegende Spieler am Ende noch den Sieg davontragen können – fast so wie in den "Mario Party"-Games. Erstens gibt es nämlich für das Battle Royale mehr Punkte als für die Bewerbe davor und zweitens werden alle Mitspieler auch für verschiedene Aktionen wie das Sammeln bestimmter Leckereien zusätzlich belohnt. Nintendo versucht da lobenswert, alle Mitspieler bei Laune zu halten.

Beim Spielen steigt man automatisch Charakter-Level für -Level auf und schaltet damit die bereits erwähnten Belohnungen frei. Dazu zählen zahlreiche verrückte Kostüme für Kirby sowie neue Maps und Musik. Die Bandbreite, wie gespielt werden kann, ist eines der großen Highlights des Games – alleine gegen KI-gesteuerte Gegner, zu zweit gegen- oder miteinander im lokalen Splitscreen oder mit drei menschlichen Mitspieler im Online-Modus, alles ist möglich. Generell muss die Technik des Spiels gelobt werden – die Grafik ist zwar sehr einfach, aber bunt und schön anzusehen. Die Steuerung ist schnell erlernt.

Ein zuckersüßer Spaß für Profis und Neulinge

Die gute Laune verbreitende Musik wirkt nie nervig und ist so zuckersüß wie der Rest des Games. Besonders schön ist, dass das Spielprinzip in Sekunden auch von vollkommenen Videospiel-Neulingen verstanden wird – und das Game Profis nicht unbedingt zu den automatischen Siegern macht, sondern auch Neulingen schöne Chancen einräumt. Einzig bei der Spielzeit der einzelnen Modi und Runden hätte Nintendo etwas großzügiger sein dürfen, dass der Großteil nach nur 30 Sekunden vorbei ist, ist schade. Generell aber darf man sich zum günstig zu habenden Game keine gigantischen Inhalte erwarten.

"Kirby's Dream Buffet" ist ein zuckersüßer Spielspaß für die nächste Party und bietet auch jüngeren Spielern einen simplen Zugang zu spaßigen Runden. Wirklich gefehlt hatte uns im Test eine wenigstens rudimentäre Story, das Spiel bietet jedoch nur die Auswahl zwischen den verschiedenen Modi an. Dafür sind Grafik, Technik und Zugänglichkeit lobenswert und zu dem Preis ist "Kirby's Dream Buffet" ein ganz heißer Tipp für Fans des rosa Vielfraßes ebenso wie für Liebhaber von Party-Games. Reinen Einzelspielern dürften sich dagegen recht schnell an den wenigen Modi und Karten sattgesehen haben.