Skandal-Enthüllungen
Kindesmissbrauch in Hollywood – Viele Stars melden sich
Mit einer aufsehenerregenden Doku wurden Missstände beim amerikanischen Kinderfernsehen aufgedeckt. Etliche Stars waren betroffen.
Vor Kurzem wurde die mehrteilige Doku-Reihe "Quiet on set" veröffentlicht. Die darin angesprochenen Themen schlugen hohe Wellen. Etliche ehemalige Schauspieler und Mitarbeiter des Kindersenders Nickelodeon machten schlimme Dinge in Bezug auf die Arbeit beim Unternehmen öffentlich.
"Drake & Josh"-Darsteller Drake Bell (37) behauptete sogar, als Teenager von einem Crew-Mitglied mehrmals sexuell missbraucht worden zu sein. Damals wäre es sogar zu einem Gerichtsprozess gekommen – da er allerdings noch minderjährig war, wurde er geschützt, indem man seinen Namen dazu nie an die Öffentlichkeit weitergeben hatte. Nun sprach er erstmals über die traumatisierenden Erfahrungen.
Mit den erschreckenden Geschichten, die durch die Produktion der Aufdecker-Serie bekannt wurden, melden sich nun auch etliche andere berühmte Namen dazu Wort.
Stars sprechen nach Doku
Drake Bell erklärte erstmals öffentlich, er wäre vom Set-Mitarbeiter Brian Peck (63) missbraucht worden: "Es wurde nur schlimmer und schlimmer und schlimmer und... schlimmer, und ich war einfach gefangen und hatte keinen Ausweg."
Sein damaliger Co-Star der beliebten Teenie-Serie "Drake & Josh" meldet sich zu den Äußerungen seines früheren Kollegen. Mit unterstützenden Worten wendet sich Josh Peck (37) an seinen damaligen Kumpel und betont, dass Kinder in Hollywood geschützt werden sollen. Nancy Sullivan (54), bekannt als Bells Mutter in der Sendung, zeigt sich stolz über seine Offenheit.
Matt Bennett (32), der in "Victorious" mitspielte, zeigt sich bereit, "auf jede erdenkliche Weise zu helfen, um weitere Schutzmaßnahmen zum Schutz junger Schauspieler zu schaffen."
Kenan Thompson (45), der seine Karriere bei "All That" begann und heute als erfolgreicher Comedian unterwegs ist, erklärt seine Unterstützung für die Opfer, auch wenn er persönlich keine ähnlichen Erfahrungen gemacht hat. Er sagt: "Ich denke, es ist eine gute Sache, dass die Dokumentation draußen ist, und es werden Dinge aufgezeigt, die gezeigt werden müssen, wissen Sie, Geschichten, die aus Gründen der Rechenschaftspflicht erzählt werden müssen."
"Zoey 101"-Darsteller Matthew Underwood (33) macht in einem Statement bekannt, dass auch er sexuelle Übergriffe als Teenager erleben musste. Sein damaliger Agent hätte ihn belästigt und zuvor "eine beträchtliche Zeit damit verbracht, Vertrauen" mit Underwood als "Freund und Mentor" aufzubauen. Durch die unangenehmen Situationen habe sich der Schauspieler aus Hollywood zurückgezogen und seine Karriere auf Eis gelegt.
"Sabrina"-Hexe Melissa Joan Hart (47) machte ihre Anfänge ebenfalls bei Nickelodeon mit der Sendung "Clarissa". Sie zeigt ebenfalls ihre Unterstützung für alle die Opfer, erklärt allerdings: "Mir wurden die Geschichten dieser Leute, die [in der Dokumentation] vorkommen, nie erzählt. Und ich muss sagen, ich habe noch nie persönlich eine Geschichte von einem Nickelodeon-Star gehört, niemand ist zu mir gekommen und hat mit mir über eine dieser Situationen gesprochen."
In einem Podcast-Talk gibt sie aber zu, dass "sie die Kinder viel härter arbeiten ließen, als sie wahrscheinlich gesetzlich sollten."
"Beverly Hills, 90210"-Star Jennie Garth (52) wurde zwar nicht durch eine Sendung auf Nickelodeon berühmt, arbeitete aber mit einem der Haupt-Beschuldigten später in der Serie "Hallo Holly". Über Dan Schneider (58), dem von einigen Doku-Beteiligten viele Dinge vorgeworfen wurden, heißt es von ihr: "Ich möchte nie wieder über Dan Schneider in meinem Leben sprechen."
Ihr damaliger Co-Star Amanda Bynes (38) geriet in den letzten Jahren durch psychische Probleme und Drogenmissbrauch in die Negativ-Schlagzeilen. Fans sind überzeugt, sie hätte schwerwiegende Erfahrungen bei Nickelodeon und mit Schneider gemacht. Die Schauspielerin hielt sich allerdings bisher dazu großteils bedeckt.
Du oder jemand, den du kennst, benötigt Hilfe in Bezug auf psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt?
Hier findest du sie:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
TelefonSeelsorge – Notruf 142 (täglich 0-24 Uhr)