Oberösterreich

Kindergarten-Gruppen werden immer größer

Immer größere Gruppen und immer weniger Kinder in der Nachmittagsbetreuung. Die SPÖ übt harte Kritik am Land Oberösterreich.

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Petra Müllner und Klubchef Michael Lindner üben Kritik an der Kinderbetreuung in OÖ.
Petra Müllner und Klubchef Michael Lindner üben Kritik an der Kinderbetreuung in OÖ.
SPOÖ

12 Jahre lang war Petra Müllner für die SPÖ im Landtag, nun kehrt die Kindergartenpädagogin der Politik den Rücken. Das tut sie allerdings nicht, ohne zuvor harsche Kritik am Land Oberösterreich und der zuständigen Bildungsreferentin LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) in Sachen Kinderbetreuung zu üben.

Kritikpunkt 1: In den vergangenen 12 Jahren ist die Zahl der Kindern in den Betreuungseinrichtungen angestiegen, allerdings sind auch in den einzelnen Gruppen immer mehr Kinder. "Engagierte ElementarpädagogInnen wollen mit den Kindern auch optimal arbeiten und das geht nur in überschaubaren Gruppengrößen. Indem Haberlander die Gruppengrößen bis 25 Kinder vergrößert hat, hat sie viele engagierte Kräfte frustriert und dazu veranlasst sich beruflich anderweitig zu orientieren“, weiß Müllner.

Kritikpunkt 2: In Sachen Kinderbetreuungsquote der Kinder unter drei Jahren ist Oberösterreich Schlusslicht im Österreichvergleich. "Das Stadt-Land-Gefälle spitzt sich bei der Elementarbildung für 0-2-Jährige noch einmal zu. Aber erst wenn man die vergleichsweise viel besseren Strukturen in den Städten herausrechnet, zeigt sich, dass die Situation für die Familien in den Regionen noch viel schwieriger als im OÖ-Durchschnitt ist“, so die Landtagsabgeordnete.

Kritikpunkt 3: Auch in Sachen Kinderbetreuungsplätze findet man, trotz eines Ausbaus in den vergangenen Jahren, Oberösterreich im Hintertreffen gegenüber den anderen Bundesländern. "Leidtragende dieser falschen Politik sind die Familien und die Kinder", argumentiert Müllner.

Kritikpunkt 4: Seit die Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich kostenpflichtig ist, sinkt die Zahl der Kinder, die in den Betreuungsstätten Mittagessen und am Nachmittag bleiben. "Die Nachmittagsgebühren zwingen die Familien zu Sparmaßnahmen, deshalb verzichten viele auch auf das Kindergartenessen und können sich nur mehr den Vormittags-Kindergarten leisten", sagt Müllern.

Die SPÖ fordert deshalb das Recht auf Nachmittagsbetreuung ab dem 1. Lebensjahr. Zusätzlich sind bessere Rahmenbedingungen für Elementarpädagogik notwendig, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.

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