"Kindergarten für Erwachsene" startet in Wien

"Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch", sagte schon Erich Kästner. Das Kind in sich wieder finden können Interessierte künftig an der Volkshochschule Mariahilf (Damböckgasse). An drei Terminen kann fünf Stunden lang genau das getan werden, wozu man im Alltag nur zu selten kommt: Brettspiele spielen, Basteln, sich kreativ austoben.

Den Anstoß zum neuen Angebot gab eine Ideenwerkstatt im Bezirk. "Damals stellte sich heraus, dass vor allem in Zeiten der Pandemie der Wunsch nach gemeinsamen Aktivitäten da war", erzählt VHS-Direktor Dominik Wang "Heute". "Was immer wieder geäußert wurde, war: Ich möchte mal nur das machen, wonach mir der Kopf steht und mich kreativ austoben". 

"Jeder kann das machen, wonach ihm gerade ist"

Ein striktes Programm ist beim "Kindergarten für Erwachsene" nicht vorgesehen. Zu Beginn wird es ein "gemeinsames Ankommen" geben, im Zuge dessen besprochen wird, welche Angebote es gibt und was die Teilnehmer sich wünschen. Danach ist jedem selbst überlassen, frei und ohne Druck, womit er sich beschäftigen möchte. "Es sind unterschiedliche Stationen geplant wie Malen, Basteln, Spielen oder Lesen", erklärt Wang. "Jeder kann das machen, wonach ihm gerade ist." Zwei Kursleiterinnen begleiten das Geschehen, es gibt allerdings keine Frontalvorträge. Am Ende ist eine Reflexionsrunde vorgesehen. "Dabei wird noch einmal darüber gesprochen, wie sich die Teilnehmer gefühlt haben", so der Direktor. Auf genau diese Rückmeldungen wolle man sich auch in der zukünftigen Planung stützen. 

Fortsetzung noch offen

Der "Kindergarten für Erwachsene" findet vorerst am 29. Jänner sowie 5. und 26. März in Kooperation mit der Initiative "Das offene Wohnzimmer" im Haus der Begegnung Mariahilf (Königseggasse 10) statt. Maximal 15 Personen pro Termin sind aufgrund der derzeitigen Situation zugelassen, ein paar Plätze sind noch frei. Die Kosten belaufen sich auf 33,50 Euro pro Termin. Für die Teilnahme gilt die 2G-Regel (geimpft oder genesen). Willkommen sind Personen jedes Geschlechts und jedes Alters. "Wir wollen einfach Menschen erreichen, die sich kreativ ausdrücken wollen und ihnen den Raum dafür bieten", erklärt Wang. Aktuell haben sich mehr Frauen als Männer angemeldet, die meisten sind zwischen 30 und 50 Jahre alt.

Kommt das Angebot gut an, wolle man es künftig weiterführen oder sogar ausbauen, so der Direktor und gibt zu: "Ich hätte nicht gedacht, dass es daran so ein reges Interesse gibt. Ich merke schon jetzt, dass andere Volkshochschulen nachfragen und bekomme sogar Anrufe aus anderen Bundesländern".