Verdacht auf Steffl-Anschlag

Kinder von inhaftiertem Terrorpaar am Weg in die Türkei

Drei Kinder der zwei Terror-Verdächtigen (28, 27) wurden zu den Großeltern in die Türkei geflogen. Gegen den Willen der Mutter, erklärt ihr Anwalt.

Christian Tomsits
Kinder von inhaftiertem Terrorpaar am Weg in die Türkei
Spezialkräfte der Polizei bewachten den Stephansdom, nachdem Anschlagspläne aufgeflogen waren.
Privat

Gegen ein Paar aus Tadschikistan wird aktuell wegen Terror-Verdacht in wien ermittelt. Der 28-Jährige und seine 27-jährige Frau sitzen seit kurz vor Weihnachten in der Justizanstalt Josefstadt. Ihnen wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem in Deutschland wohnhaften Komplizen (30) einen Anschlag auf den Stephansdom geplant zu haben – wir berichteten.

Nach der Festnahme durch die Cobra am 23.12.2023 wurden die drei Kinder (3, 5, 7) des Paares von der MA11 übernommen und seither engmaschig betreut. Wie ursprünglich von der inhaftieren Mutter beantragt, bekam nun Oma in der Türkei die Obsorge zugesprochen. Während sich die Kinder aktuell auf der Anreise nach Istanbul befinden, bereut die Terrorverdächtige in ihrer Zelle diese Entscheidung.

Die Einwilligung sei der 27-Jährigen "unter Vorhalt falscher Tatsachen abgenötigt worden", meint ihr Rechtsanwalt Andreas Schweitzer. Der Frau soll das Gefühl vermittelt worden sein,  "dass sie nie wieder aus dem Gefängnis kommen wird. Sie wusste nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen soll".

Ein Schreiben des Anwalts mit einer Aufforderung zur Rücknahme des Entscheids blieb wirkungslos. Die MA 11 spricht vom "ausdrücklichen Wunsch der Mutter" ihnen einen Verbleib im familiären Umfeld zu ermöglichen. In den letzten Tagen wären die Kinder intensiv auf die Zusammenführung mit den Großeltern vorbereitet worden: "In der Türkei sind die Behörden auf die Ankunft und Übernahme der Kinder vorbereitet. Die Reise wurde organisiert und die Großeltern bereits auf dem Weg nach Istanbul."

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    Terror-Angst zu Silvester – Beamte bewachen Wiener City
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    Doku NÖ

    Auf den Punkt gebracht

    • Drei Kinder eines inhaftierten Terror-Paares aus Tadschikistan wurden gegen den Willen ihrer Mutter zu ihren Großeltern in die Türkei geflogen, nachdem diesen die Obsorge zugesprochen wurde
    • Die Frau behauptet, dass sie unter falschen Vorwänden zur Einwilligung gezwungen wurde und bedauert nun diese Entscheidung
    • Die MA11 wiederum betont, dass es der ausdrückliche Wunsch der Mutter war, die Kinder in die Obhut ihrer Großeltern zu geben
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