Kind tritt im Bauch, Schwangere holt Medaille

Jodie Grinham bat ihr ungeborenes Kind, doch bitte nicht zu treten, wenn sie sich aufs Bogenschießen zu konzentrieren versuchte. Das Baby hielt sich nicht daran. Dennoch gewann die Britin Bronze. Sie ist somit die erste Athletin an den Paralympics, die sich schwanger eine Medaille sicherte – und das im siebenten Monat.

Die 31-Jährige gab Auskunft zur speziellen Situation, in der sie sich während des Wettkampfes befand. "Das Baby kickt – das ist großartig. Als es aber um die Entscheidung ging, sagte ich zu ihm: 'Jetzt bitte nicht, Mami liebt dich, aber komm, wir treten erst in wenigen Minuten'", wird sie auf der Website der Paralympics zitiert.

Nur hielt sich das Baby nicht an die Bitte seiner Mama und trat immer weiter. Grinham führte aus: "Es war, wie wenn das Kind fragte: 'Was geht denn da ab, es ist sehr laut, Mami, was machst du?' Aber es war wie eine kleine Ehre, zu wissen, dass das Baby da ist, und eine Erinnerung an die kleine Unterstützungsblase, die ich in meinem Bauch habe."

Grinham gab zudem zu Protokoll, dass sie sich habe anpassen müssen, seit sie schwanger ist. Ihr größer werdender Bauch veränderte ihre Haltung und Routine beim Schießen.

Sie habe nicht gewollt, dass die Fans sagen: "Oh, da geht eine schwangere Frau zu den Spielen." Stattdessen wollte sie den Satz hören: "Wow, eine schwangere Frau kann auf höchstem Niveau konkurrieren und eine Medaille gewinnen." Sie habe zeigen wollen, dass alles möglich sei.

Wie Recht sie hatte: Wenige Tage später gewann Grinham im Mixed-Teamevent sogar die Goldmedaille. Zusammen mit ihrem britischen Kollegen Nathan Macqueen bezwang sie im Final den Iran.

Die Freude bei Grinham war riesig, sie habe nur noch auf- und abspringen und schreien wollen. "Aber da ich schwanger bin, war es realistisch gesehen das Beste, sich zu bücken und eine Sekunde zu warten, damit ich Umarmungen und andere Dinge verteilen konnte."

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