Wien

"Stirbst nicht in diesen Händen": Trio rettet Kind

Happy End nach tragischem Badeunfall an der Donau: Den Freunden Paolo, Judith und Emanuel ist es zu verdanken, dass ein Mädchen (7) noch lebt.

Yvonne Mresch
Paolo (31), Judith (30) und Emanuel (v.li.) retteten ein siebenjähriges Mädchen aus der Neuen Donau.
Paolo (31), Judith (30) und Emanuel (v.li.) retteten ein siebenjähriges Mädchen aus der Neuen Donau.
Helmut Graf

Es war der 3. Juni, als sich Paolo (31), Judith (30) und Emanuel an der Neuen Donau verabredeten. Die langjährigen Freunde wollten die letzten Sonnenstrahlen an diesem Tag in der Nähe des Beach Clubs genießen. Welchen Ausgang das Treffen nehmen würde, konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

"Plötzlich sah ich die Haare an der Wasseroberfläche"

Während Judith die Zeit zum Schwimmen nutzte, blieben Paolo und Emanuel am Strand. An die Momente im Wasser erinnert sich die angehende Krankenschwester noch genau: "Ich habe zwei Mädchen gesehen, die gespielt haben. Kurze Zeit später war plötzlich nur mehr eines zu sehen. Sie saß auf einem Stein, konnte nicht sprechen und hat fast geweint", erzählt sie. "Ich habe sie gefragt, ob alles in Ordnung ist, aber sie antwortete nicht, sondern deutete mit der Hand aufs Wasser. Da habe ich die Haare an der Wasseroberfläche gesehen!"

Die 30-jährige reagierte schnell: "Ich habe nicht nachgedacht, nur gehandelt. Ich bin hingeschwommen und habe sie hochgezogen. Da war sie aber schon bewusstlos." Freund Paolo verfolgte das Geschehen vom Ufer aus: "Ich habe gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmt und bin ins Wasser gesprungen." Der 31-Jährige brachte das Mädchen ans Ufer und legte sie in den Sand. Zum richtigen Zeitpunkt kam auch Emanuel angelaufen: "Ich saß 15 Meter entfernt und habe gesehen, wie Paolo mit einem Kind aus dem Wasser kam, dann bin ich nur noch gelaufen. Sie war blau im Gesicht, hatte weiße Lippen und atmete nicht mehr".

Der Unfall passierte an der Neuen Donau.
Der Unfall passierte an der Neuen Donau.
Berufsrettung Wien

"Es war wie ein Wunder"

Emanuel startete mit Herzdruckmassage und Beatmung – mit Erfolg. "Ich wusste, nach vier Minuten ohne Sauerstoff wird das Gehirn beschädigt und das wollte ich unter allen Umständen vermeiden, ich musste mich beeilen. Ich habe nur gesagt: 'Du stirbst nicht in diesen Händen'. Aber es war wie ein Wunder, als sie plötzlich die Augen aufmachte. Ich habe sie nach ihrem Namen gefragt und sie hat mir geantwortet." Der Psychologe, der in seinem Heimatland Peru als freiwilliger Feuerwehrmann tätig war, betreute das Mädchen bis zum Eintreffen der Rettung, die von den umliegenden Badegästen gerufen wurde: "Jeder war hilfsbereit."

"Achtet beim Baden auf eure Umgebung!"

Danke des Einsatzes von Judith, Paolo und Emanuel überlebte die Siebenjährige. Für Emanuel ist es nicht die erste brenzlige Situation, berichtet er im Gespräch mit "Heute": "Ich war lange Zeit Surfer, bin selbst schon einmal fast ertrunken und habe auch schon einmal jemanden aus dem Wasser gerettet." Sein größter Wunsch ist nun, das Mädchen zu treffen. Seine Freunde haben einen dringenden Appell: "Kinder ertrinken lautlos. Bitte achtet beim Baden auf eure Umgebung!"

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