Riesige Mengen
"Kiloweise" weißes Salz auf Wegen lässt Wiener rotsehen
In Wien macht sich bei einigen derzeit großer Ärger breit. Denn die Ration an Streusalz auf den Gehwegen bereitet vielen Probleme.
Aufgrund der derzeitigen Wetterbedingungen ist es sowohl auf den Wiener Straßen als auch am Gehsteig momentan ziemlich eisig. Vom eigentlichen Salzstreuverbot ist in Wien aktuell nichts zu sehen. Das verärgert etliche Wiener – vor allem die Streusalz-Menge bereitet große Sorgen.
Laut "Heute"-Leser Florian sei die Problematik bereits seit mehreren Tagen zu spüren: "Alleine heute Morgen, als ich meine Tochter zur Schule brachte, konnte ich mit unserem Familienhund nicht einmal fürs Gassigehen aus dem Auto steigen". Laut dem Wiener seien die Straßen: "kiloweise mit Salz versehen worden."
"Zwei Zentimeter dicke Salzschicht"
"Das Salz schadet unserem Hund, beziehungsweise seinen Pfötchen. Wir hatten damit bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Und dann noch in den Mengen! Das ist doch schmerzhaft für das arme Tier!", ärgert sich Florian. Des Weiteren sorgt er sich um die Umwelt: "Die ganze Gegend ist mit einer zwei Zentimeter dicken Salzschicht versehen. Das kann doch nur umweltschädlich sein".
Auch im 15. Bezirk habe man laut Conny mit großen Mengen an Streusalz zu kämpfen. "Die Salzkruste in der Guntherstraße ist kaum zu übersehen. Von wegen Salzstreuverbot in Wien!" Für die Wienerin muss sich diesbezüglich dringend etwas ändern. Anfragen an die Stadt Wien verliefen laut ihr bisher erfolglos.
Nicht überall gilt das Salzstreuverbot
In einer ausführlichen Stellungnahme der MA 48 an "Heute" geht hervor, dass das Salzstreuverbot aktuell nicht aufgehoben wurde. Dass sich auf Gehsteigen derzeit so viel Streusalz befindet, liegt daran, dass die Regelung allerdings nicht überall gilt. "Zum Schutz der Umwelt ist im Umkreis von 10 Meter rund um 'unversiegelte Flächen' sprich Wiesen und Baumscheiben, die Verwendung von Salz und anderen natrium- oder halogenidhaltigen Auftaumitteln verboten", so eine Sprecherin gegenüber "Heute".
Auf Plätzen, an denen eine bauliche Abtrennung besteht, beispielsweise durch einen Randstein (mindestens 3 Zentimeter), darf Salz gestreut werden. Für die Gehsteige in Wien sind laut MA 48 die jeweiligen Anrainer und Hausbesitzer verantwortlich. "Bei extremer Glatteisbildung kann aber auch dieses Salzstreuverbot bezirksweise oder für ganz Wien außer Kraft gesetzt werden." Das sei aber derzeit nicht der Fall.
So wenig wie möglich, so viel wie nötig"
Trotzdem sind die Wegehalter gesetzlich dazu verpflichtet, die Verkehrssicherheit auch im Winter aufrecht zu erhalten: "Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ist zu gewährleisten und das unter Berücksichtigung des Umweltschutzes. Dabei muss beachtet werden, dass Unfälle aufgrund von Schnee und Glätte dramatische Folgen haben können. Es gilt daher das Motto: So wenig wie möglich, so viel wie nötig", so die MA 48 abschließend. Für manch Wiener steht allerdings fest: Derzeit wird viel zu viel gestreut.