Wirtschaft
Nächster Möbel-Hammer: Kika/Leiner prüft die Insolvenz
Am Dienstag platzte die Möbel-Bombe: Kika/Leiner schließt die Hälfte seiner Filialen. Auch ein Insolvenzverfahren steht für die Eigentümer im Raum.
"Eine derartige Frage wird auch geprüft. Im Zuge der Analysen werden natürlich alle Optionen geprüft", kündigte Kika/Leiner-Sprecher Michael Slamanig am Mittwoch an. "Da wird es nächste Woche eine Entscheidung geben." Nach dem Verkauf der traditionsreichen Möbelkette werden nun also alle Möglichkeiten geprüft. Bereits am Dienstag wurde öffentlich, dass der neue Eigentümer per Ende Juli 23 von 40 Standorten schließen wird – 1.900 Mitarbeiter stehen dann ohne Job da. Weiters sollen die Zentralabteilungen sowie die Verwaltung "erheblich" abgespeckt werden.
Rene Benkos Signa-Gruppe hatte die Immobilien nach knapp fünf Jahren an die Supernova Gruppe des deutschen Fachmarkt-Unternehmers Frank Albert verkauft. Medienberichten zufolge sollen dafür rund 500 Millionen Euro geflossen sein. Hintergrund des Verkaufs: Das Möbelgeschäft warf in den vergangenen Jahren keinerlei Gewinne ab. Signa Retail habe die Möbelkette bereits mit einem operativen Verlust in Höhe von mehr als 150 Mio. Euro übernommen. Um die laufenden Kosten decken zu können, betrage der Liquiditätsbedarf bei sinkenden Umsätzen monatlich circa 8 bis 10 Mio. Euro, wie der neue Eigentümer Wieser am Dienstag erläuterte.
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Kunden sollen sich keine Sorgen machen
Kika/Leiners Verbindlichkeiten sollen sich auf rund 300 Mio. Euro belaufen. Bis Ende September 2021 häufte sich ein Bilanzverlust von 106 Mio. Euro bzw. 83,7 Mio. Euro an, wie aus dem Firmenbuch hervorgeht. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.
Die Übernahme verunsicherte einige Kunden der Möbelkette – die neue Führung versucht indes, zu beruhigen: "Die Anzahlungen bei Kika/Leiner sind gesichert. Die Kunden brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es werden alle Aufträge so wie bestellt auch ausgeführt", so der Kika/Leiner-Sprecher.