Oberösterreich
Kika/Leiner-Jobs weg – diese letzte Hoffnung bleibt
Noch immer sind die Mitarbeiter zutiefst geschockt: 23 Kika/Leiner-Filialen schließen. Doch jetzt springt ein Lebensmittelhändler ein und bietet Jobs.
Die betroffenen Angestellten können es nach wie vor nicht fassen: Wie die Möbelhauskette am Dienstag bekanntgab, werden mehr als die Hälfte aller Standorte geschlossen. Für knapp 2.000 der insgesamt 3.900 Beschäftigten lautet die Hiobsbotschaft: Sie verlieren mit Ende Juli ihren Job.
Jobangebot von Supermarktkette
Jetzt meldet sich ein Lebensmittelhändler und bietet den Kika/Leiner-Mitarbeitern eine neue berufliche Chance:
"Jeder Interessierte hat die Möglichkeit, sich bei nahegelegenen Standorten für verschiedene Bereiche zu bewerben", erklärt Andreas Haider, Geschäftsführer und Eigentümer der Unigruppe. Neben Nah&Frisch gehört u.a. der Lebensmittelhändler Unimarkt dazu.
Auch die Drogeriekette dm wandte sich bereits direkt an die Belegschaftsvertretung, "um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Perspektiven anzubieten".
Der regionale Nahversorger Unimarkt betreibt neben Oberösterreich noch Geschäfte in den Bundesländern Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Burgenland. Derzeit gibt es 69 Franchisepartner und 61 eigene Filialen.
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Nicht nur bereits ausgebildeten Mitarbeitern bietet Unimarkt einen Job an, sondern auch Lehrlingen.
Alle Interessierte können sich ab sofort hier bewerben.
"Größter Abverkauf aller Zeiten"
Shopping-Fans kommen jetzt auf ihre Kosten: "An diesen Standorten beginnt ab sofort der Abverkauf mit massiven Preisreduktionen", versprach die Möbelhaus-Kette. Die gesamte Ausstellungs- und Lagerware wird veräußert. Das Unternehmen spricht vom "größten Abverkauf aller Zeiten".
Ende Juli 2023 werden folgende Leiner-Standorte geschlossen: Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord.
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Außerdem machen folgende Kika-Filialen dicht: Lienz, Mistelbach, Liezen, Aurolzmünster, Feldbach, Leoben, Saalfelden, Horn, Unterwart, St. Johann, Wörgl, Stockerau, Imst, Eisenstadt und Wien-Ottakring.
Gekündigter Chef haust im Supermarkt
Unimarkt kommt seit Tagen auch aus anderen Gründen nicht aus den Schlagzeilen: Seit vergangenem Donnerstag wohnt Peter Hametner (42) nicht mehr daheim, sondern im Lager eines Lebensmittelgeschäfts.
Bis vor kurzem war er in Leonding (Bez. Linz-Land) Franchisenehmer von Unimarkt, wurde aber rausgeworfen. Das will sich der Mann nicht gefallen lassen und kam daher auf die kuriose Protestmethode.
Über die Gründe, warum sich die Firma von Hametner getrennt hat, herrscht weiter Rätselraten. "Verträge wurden beidseitig nicht erfüllt", meinte der 42-Jährige zuletzt kryptisch. Im Raum stehen angebliche offene Geldforderungen.